Allah zu Ehren - Weltreligion Islam
In der Medina, der Altstadt von Tunis, verschmolzen unter islamischem Vorzeichen viele kulturelle Traditionen: die von Berbern, Arabern, Türken und spanischen Muslimen. Vom 12. bis zum 16. Jahrhundert galt Tunis als eine der größten und reichsten Städte der islamischen Welt. Das bedeutendste Bauwerk ist die zentral gelegene Zitouna-Moschee. Sie wurde im 8. Jahrhundert von arabischen Eroberern gegründet, die Säulen der Gebetshalle stammen aus dem antiken Karthago. Die tunesische Stadt Kairouan ist die vierte heilige Stätte des Islams nach Mekka, Medina und Jerusalem. Denn als die Araber einst nach Afrika vordrangen, rammte der Heerführer Uqba ibn Nafi seinen Speer dort in den Steppenboden und gründete die erste arabische Stadt Afrikas. Kairouan trotzt der Moderne. Dort lebt man im Rhythmus des Islam. Die Zeit scheint stehengeblieben in den verwinkelten Souks, im Labyrinth der Gassen und Gänge. Mehrmals täglich kann man dort das Konzert unzähliger Muezzine von den über 100 Minaretten hören: der Klang eines intakten, arabisch-islamischen Altstadtensembles. Die 700-jährige Geschichte der Araber in Spanien endete 1492 - und damit auch die 250 Jahre dauernde Herrschaft der Nasriden in Granada. Die Alhambra in Grenada war ihr Sultanspalast, genannt 'Die rote Zitadelle', denn ihre Mauern erglühen im Licht der Tageszeiten in den unterschiedlichsten Rottönen. Der erste Blick von der Sierra Neva auf die schlichten Mauern verrät nicht, welche Schätze sich im Inneren des Palastes verbergen: islamische Ornamentik, ein Farbenmeer aus Kacheln und eine kunstvolle Wasser-Architektur verleihen der Alhambra orientalischen Zauber. Zu den weiteren Reisezielen zählt Timbuktu, Zentrum des Saharahandels, in Mali. Im Mittelpunkt der zweiten Etappe des 3sat-Thementags 'In 24 Stunden um die Welt' steht der Islam.