Algeriens Jugend

Algeriens Jugend

Algerien ist das bevölkerungsreichste Land des Maghreb, ist dessen größte Volkswirtschaft und für Europa ein wichtiger Gaslieferant. Die Beziehungen mit Frankreich sind auch mehr als 50 Jahre nach Ende des Unabhängigkeitskrieges nicht einfach und die neuere Geschichte Algeriens ist eine der blutigsten des südlichen Mittelmeerraums. Trotz seiner Bedeutung ist das Land für die meisten Deutschen eine 'Terra incognita', der Arabische Frühling ist an Algerien scheinbar vorbeigegangen und touristisch ist das Land wenig erschlossen. Die Dokumentation stellt junge Algerier vor, die ihre Zukunft gerne selbst in die Hand nehmen möchten und es satthaben, dass man ihnen nicht die Möglichkeit dazu gibt. In Ouargla, einem der Zentren der Erdölindustrie des Landes, lebt Madani, der einen Blog führt und als Parkplatzwächter arbeitet. Er hilft jungen Arbeitslosen, sich in einem Land zu organisieren, das nichts für sie tut. Katia ist in der Küstenstadt Bejaia zu Hause und kämpft für ihren Traum, Tänzerin zu werden. Allerdings sind ihre Verwandten mit dieser Lebensplanung nicht einverstanden. Der Sänger Démocratoz tritt im westalgerischen Oran im Rasta-Look auf und bringt den Frust einer ganzen Generation auf die Bühne. ARTE gewährt Einblicke in einen Staat, in dem nach 15 Jahren unter der Herrschaft von Präsident Abdelaziz Bouteflika, genannt 'der Unbewegliche', nun viele auf einen Wechsel hoffen. Obwohl im Grunde keiner genau weiß, wie diese Erneuerung zustande kommen soll und kaum jemand große Erwartungen an die Präsidentschaftswahl am 17. April 2014 setzt.

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