Adam's Peak - Zwischen Himmel und Erde

Adam's Peak - Zwischen Himmel und Erde

Es sind immer ganz besondere Orte - Orte voller Geschichten, Legenden und Mythen -, die den österreichischen Schriftsteller Christoph Ransmayr anziehen. Er besucht sie, erforscht sie und verarbeitet die Eindrücke seiner Reisen in seinen Romanen. Vor kurzem hat er sich nach Sri Lanka aufgemacht, um den Adam's Peak - den heiligen Berg - zu besteigen. Robert Neumüller hat Christoph Ransmayr mit der Kamera begleitet. Der Adam's Peak in Sri Lanka, der wegen der Myriaden kleiner Schmetterlinge, die im Frühling zum Adam's Peak geweht werden auch als 'Schmetterlingsberg' bekannt ist, nimmt unter den heiligen Bergen der Welt eine Sonderstellung ein. Schon seit Urzeiten wird der Adam's Peak verehrt. Bereits den Ureinwohnern der Insel, den Vaddas, galt er als heilig. Unzählige Menschen besteigen täglich den 2.243 Meter hohen Berg. Auf dem Gipfel des Berges befindet ein bewohntes Kloster, in dem ein 1,8 Meter langer Fußabdruck zu sehen ist. Buddhisten glauben, es sei der Fußabdruck Buddhas, Muslime sind der Meinung, es sei der Fußabdruck Adams, der nach der Vertreibung aus dem Paradies hier Buße getan haben soll. Hindus sagen, es ist Shivas Berg des Lichts, und Christen glauben, dass der Apostel Thomas am Gipfel des Berges seinen Fußabdruck hinterlassen habe. Der Abdruck - Sri Pada genannt, 'Der edle Fuß' - soll im ersten Jahrhundert vor Christus von König Valagama Bahu entdeckt worden sein, der von einem Hirsch dorthin geführt worden war. Wahrscheinlich fanden sich bald darauf die ersten Pilger dort ein, nach gesicherter Erkenntnis jedoch mindestens seit dem Ende des zehnten Jahrhunderts, als König Vijaya Bahu I. dort Pilgerunterstände bauen ließ. Zwischen vier und sechs Stunden dauert der Aufstieg. Rund 9.000 Stufen müssen die Pilger, die nachts unterwegs sind, um zum Sonnenaufgang am Ziel zu sein, überwinden. Für den österreichischen Autor Christoph Ransmayr war es nach fast 20 Jahren der zweite Versuch, den Berg im zentralen Hochland Sri Lankas zu besteigen.

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