Achterbahn ins Paradies

Achterbahn ins Paradies

Der Europapark in Rust und die Strategien des Glücks Noch bis vor dreißig Jahren galt das südbadische Örtchen Rust als kleines und bodenständiges Fischer- und Bauerndorf. Dann kam der Europapark - und mit ihm die großen Veränderungen. Im Zeitraum einer einzigen Einwohner-Generation hat sich das Dorf seitdem von einer einstmals strukturschwachen Provinzgemeinde zum Synonym für ein weltweites Fun- und Freizeit-Dorado entwickelt. Rust heute ist ein Paralleluniversum zwischen Tradition und Traumwelt, denn der Europapark mit seinen vier Millionen Besuchern pro Jahr gilt schon längst als größter und besucherstärkster saisonaler Freizeitpark der Welt. Bis zu 30.000 Menschen täglich strömen ins Freizeitparadies - zehnmal mehr als Rust Einwohner hat. Wenn es ums Vergnügen geht, gilt der Europapark vielen als Himmel auf Erden - nicht nur allein in Deutschland, sondern auch bei Besuchern aus Frankreich und der Schweiz. Denn das Ruster Freizeitparadies steht vor allem für Erlebnisintensivierung: für eine künstliche Welt, die vielen besser und schöner als die Wirklichkeit erscheint. Alles, was der Alltag nicht bietet, lässt sich hier an Leib und Seele erfahren. Künstliche Abenteuer für echte Gefühle - in unterschiedlichen Themenwelten und Parklandschaften, zwischen Märchenshows, Karussells und High-Tech-Fahrgeschäften. Im Zentrum des Parks Europas größte Achterbahn: fast hundert Meter hoch, anderthalb Kilometer lang - ein stählernes Ungetüm und eine Hochburg der Träume. Der Filmemacher Detlev Kossmann hat sich zu einer Reise durch das Ruster Paralleluniversum aufgemacht und dabei nach den Schnittstellen zwischen Tradition und postmoderner Spaßgesellschaft gesucht. Was suchen Menschen in einem Vergnügungspark? Wie werden künstliche Abenteuer von Freizeit- und Eventspezialisten geplant? Wie haben sich die Ruster mit der Amüsierstadt direkt neben ihrem Dorfzentrum arrangiert?

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