Acht Brücken - Musik für Köln

Acht Brücken - Musik für Köln

Martin Grubinger | Schlagzeug Iveta Apkalna | Orgel WDR Sinfonieorchester Köln Jonathan Stockhammer | Dirigent - J.S. Bach/L. Stokowski: Toccata und Fuge d-Moll für Orgel BWV 565 Bearbeitung für Orchester (1952) - Serge Prokofieff: Toccata op. 11 für Orgel bearbeitet von Jean Guillou - Samuel Barber: Toccata Festiva (1960) für Orgel und Orchester - Charles Ives: Variations on America (1891) Fassung für Orchester - Avner Dorman: Frozen in Time (2007) für Percussion und Orchester - Leonard Bernstein: Divertimento für Orchester (1980) Was ist eigentlich das Besondere an US-amerikanischer Musik? Auf diese scheinbar einfache Frage gibt es so viele Antworten, dass selbst acht Festivaltage kaum genügen werden, ihr Spektrum auszuloten. Einige Konstanten stellt aber schon das Eröffnungskonzert mit dem jungen amerikanischen Dirigenten Jonathan Stockhammer in den Blickpunkt: Amerikanische Komponisten können aus einem riesigen kulturellen Schmelztiegel schöpfen. Und sie verbinden oft völlig unbefangen Unterhaltung mit Ernst, Publikumsnähe mit Experimentierlust. Der Eingriff in klassische Partituren und die Integration verschiedenster musikalischer Stilrichtungen prägen diese Gegensätzlichkeiten. Leopold Stokowski war einer der Künstler, der diese Kontraste geradezu verkörperte. Das WDR Sinfonieorchester Köln spielt seinen größten Erfolg: die spätromantisch-schwelgerische Bearbeitung von Bachs Orgel-Toccata und Fuge d-Moll. Ebenfalls als widersprüchliche Musikerpersönlichkeit gilt Charles Ives: einerseits höchst bodenständig, in amerikanischen Märschen und volkstümlichen Liedern wurzelnd. Andererseits in der Verarbeitung dieses Materials seiner Zeit weit voraus. Eine passende Beschreibung amerikanischer Musik liefert Avner Dorman - selbst unterschiedlichster kultureller Einflüsse ausgesetzt - und ordnet dieser eine naturgegebene Universalität zu. Ein Musikstil, der alles in sich aufnimmt und weiterverarbeitet.

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