Ach du großer jiddischer Gott

Ach du großer jiddischer Gott

Zehn Jahre nach dem Tod ihrer Mutter findet die Regisseurin Marian Kiss in deren Nachlass nie gesehene Fotoalben und Dokumente, die es möglich machen, eine lückenhafte Familiengeschichte zu rekonstruieren. Im Zentrum ihrer Familien standen immer starke Frauen, die sowohl ihr Aussehen als auch ihre Überlebensstrategien von Generation zu Generation weitergaben. Insgesamt umfasst diese Geschichte gute hundert Jahre. Sie beginnt 1914 in Berlin am Ostbahnhof und beschert den Frauen, historisch bedingt, völlig verschiedene Schicksale zwischen Deutschland und Ungarn, Großbürgertum und Verarmung, orthodoxem Judentum und Katholizismus, sozialistischer Realität und deren Auflösung. Durch all das eilten und eilen sie mit derselben Mentalität, Leidenschaft und Anarchie. In brenzligen Situationen rufen sie heute noch "Ach du großer jiddischer Gott". Auch für viele andere Lebenslagen gibt es die überkommenen passenden Verhaltensregeln, Botschaften und Sprüche, doch am wichtigsten ist und bleibt für die Frauen: "Nur was im Kopf ist, zählt. Alles andere kommt und geht." In "Ach du großer jiddischer Gott" schließt sich ein Kreis: Was 1914 in Berlin begonnen hat, führt 2016 nach Berlin zurück - und öffnet den Weg für eine neue Geschichte.

Bewertung

0,0   0 Stimmen