Abhishek und die Heirat

Abhishek und die Heirat

Gesellschaft und SozialesD  

Abhishek ist ein Rebell und Freigeist. Kein Wunder, dass dem jungen Inder die Heiratspläne seiner Eltern gewaltig gegen den Strich gehen. Er kämpft gegen die Heiratspläne seiner Familie und für ein selbstbestimmtes Leben. Ein anstrengender Spagat zwischen klassischem Rollenverständnis und postmodernen Anforderungen beginnt, wobei der Film immer wieder auch Abhisheks reflektierende Innenschau einfängt.

Abhisheks Freiheitsdrang wird zu Hause immer wieder in Frage gestellt. Wenn beispielsweise Eltern und Schwestern ihm klarmachen, was sie von ihm erwarten: zu heiraten und dauerhaft bei seinen Eltern in Kota zu leben, um deren Versorgung im Alter zu gewährleisten. Sein bisheriges Leben können sie nicht akzeptieren, im Gegenteil: Sie halten ihn für unreif und verantwortungslos. Doch Abhishek gibt sich nicht geschlagen und entflieht der familiären Enge, wann immer er kann.

Der zweite Teil zeigt Abhishek in Goa - mit seiner russischen Freundin Miera, die für ein halbes Jahr zu Besuch gekommen ist, und mit seinem Geschäftspartner Tekrash, mit dem er das "Oshoanic" am Strand von Arambol betreibt: ein Restaurant mit musikalischem und spirituellem Begleitprogramm, das die beiden selbst aufgebaut haben. Er zeigt auch, in welchem Maße die beiden Männer Verantwortung für ihre Angestellten und deren Familien übernehmen - ein Verhalten, das so gar nicht in das schablonenhafte Bild passt, das Abhisheks Familie von ihm hat. In Arambol reift Abhishek zu einem freien und willensstarken jungen Mann heran.

Doch trotz allem will er Indien nicht dauerhaft verlassen, das käme ihm nie in den Sinn, denn manche Traditionen ehrt und schätzt auch er.

Der Film setzt auf authentische Bilder und gewährt einen intensiven Blick auf eine selten erzählte Seite Indiens aus der Perspektive eines jungen Mannes, der sich von den kollektivistischen und traditionellen Lebensentwürfen emanzipiert.

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