Abgewickelt - das letzte Länderspiel der DDR

Abgewickelt - das letzte Länderspiel der DDR

12. September 1990 in Brüssel - die "14 Aufrechten" treten zum letzten Länderspiel der DDR in Belgien an. Zeitgleich werden in Moskau die so genannten "2+4-Verträge" unterschrieben, die die Basis für das politische Ende der DDR bzw. für die Deutsche Einheit sind. Die BRD und die DDR wurden ursprünglich in eine EM-Qualifikationsgruppe gelost. Doch die politische Entwicklung überholte die sportliche. Der DFV der DDR zog seine Mannschaft aus der Qualifikation zurück - die DDR fuhr daher in aller Freundschaft nach Belgien, auch, um Regressansprüchen der Belgier für ein ausgefallenes Spiel zu entgehen. Als Trainer Eduard Geyer 36 Einladungen verschickt hatte, hagelte es Absagen von Stars wie Kirsten, Thom und Steinmann, die alle schon im Westen spielten. Nach etlichen Telefonaten sagen zumindest noch Heiko Bonan und Torsten Kracht zu. Matthias Sammer erscheint als einziger Star - will aber auch sofort wieder abreisen, da er nicht als Kapitän der "schlechtesten" DDR-Nationalmannschaft aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingehen will. Er lässt sich dann aber überreden und erzielt die beiden letzten Tore der DDR beim 2:0 in Belgien. Im Dezember spielt er bereits für die BRD in der EM Quali.

Eduard Geyer und der damalige Spieler Stefan Böger reisten noch einmal an den Ort des Geschehens und schildern ihre Erinnerungen. Matthias Sammer erklärt, warum er dabei war und am Ende glücklich darüber ist. Der damalige DDR-Kommentator Uwe Grandel beschreibt seine schwierige Situation beim letzten Länderspiel der DDR. Und Lothar de Maiziere, der damals für die DDR seine Unterschrift unter die 2+4-Verträge in Moskau setzte, schildert diesen historischer Tag aus einer ganz anderen Perspektive.

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