A. C. Stephen

A. C. Stephen

DokumentationD / BG  

Der bekannteste Film von A. C. Stephen ist 'The Orgy of the Dead'. Und der gilt als einer der schlechtesten der Filmgeschichte. Heute genießt er Kultstatus im Trash-Genre. Aus dem kommunistischen Bulgarien über Istanbul und Paris geflüchtet, gelangte A. C. Stephen in den 50er Jahren in die USA. Er wurde Regisseur, Vorsitzender der Bulgarisch-orthodoxen Kirche von Los Angeles und fünffacher Familienvater. Stephens Karriere begann Mitte der 60er Jahre in Hollywood, während der Blütezeit des Sexfilms. In Zusammenarbeit mit seinem Freund, dem Regisseur und Transvestiten Ed Wood, drehte er absurde Erotikfilme voller skurriler Figuren. Es traten kommunistische Spione, unzählige Stripperinnen, zu Schauspielern konvertierte Ex-FBI-Agenten und der berüchtigte TV-Wahrsager Criswell auf, der in einem Sarg zu schlafen pflegte. Diese sogenannten Sexploitation-Filme entstanden in einer Zeit, in der die Präsentation eines nackten Körpers im Kino undenkbar war. Sie sind mehr als ein albernes und letztlich verklemmtes Unterhaltungsprodukt. Ihre Macher reagierten auf die neuen Bedürfnisse einer sich politisch und sozial wandelnden Gesellschaft, deren sexuelle Aufklärung in den 60er Jahren begann. Und sie verschwanden mit der Freigabe der Pornografie in den frühen 70er Jahren. Ein Paradigmenwechsel in den USA, für den der Millionenerfolg von 'Deep Throat' steht. Als frommer Familienvater wollte sich A. C. Stephen an diesem neuen Genre nicht beteiligen. Seine Karriere endete und er verschwand im Nebel der von ihm selbst geschaffenen Mythen.

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