8mm Weihnachten

8mm Weihnachten

Das Weihnachtsfest ist der Inbegriff von Tradition. „Alle Jahre wieder ...“ die gleichen Rituale - Weihnachtsbaum, Geschenke, Lieder und Festtagsschmaus. Die privaten Bilder des scheinbar ewig gleichen Festes verraten jedoch mehr und zeigen, das besonders Zeit und Ort die Feiern zum Weihnachtsfest prägten. 1950 wurde anders gefeiert als im Jahr 2000. Im Erzgebirge anders als in Niedersachsen. Und jeder erinnert sich an Geschichten - schöne, schreckliche, lustige, traurige, rührende - die mit dem Fest im trauten Familienkreis verbunden sind. Menschen in Magdeburg, Stuttgart oder Halle öffnen für uns ihre privaten Filmarchive und geben uns einen Einblick in ihr Weihnachten: Mitten im Krieg, 1941, bestückt die Familie Eckstaller ihren stattlichen Baum zum ersten Mal mit elektrischen Kerzen. Die Lichter gibt es immer noch, während die herrliche Eisenbahn, die das Christkind in diesem Jahr brachte, wenig später auf dem Schwarzmarkt landet. Bei den Albrechts in Stuttgart haben die Kinder Angst vorm Weihnachtsmann und die Mutter kommt in der Hektik der Vorbereitungen erst beim Krippenspiel in der Kirche zur Ruhe. Eine Hippiefamilie feiert 1971 in Tansania. Bei der Jahresendfeier eines Konsums in Magdeburg beschenken sich die Angehörigen der Handelsorganisation 1978 mit „Bückware“. Frau Faust ist so versessen auf Lametta aus dem Westen, dass sie hierfür Forum-Gutscheine erwirbt. Und in Delmenhorst werden die Spitzen der Tannen im Garten abgesägt, weil es 1997 dort keine anständigen Bäume gibt. Weihnachtsschmuckmoden wechseln, die Geschenke, die Lieder, die Bräuche, es gibt traurige Weihnachten und schöne Weihnachten - immer dokumentiert von den privaten 8mm- oder Videokameras. So entsteht eine kleine Kulturgeschichte unseres Weihnachtsfestes in Ost und West, von den 30er Jahren bis heute.

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