360° - Die Geo Reportage

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Die 'Bodysnatcher', die an jedem Wochenende Verletzte und Tote auf den rostigen Ladeflächen ihrer Pick-up-Trucks abtransportieren, retten, wer zu retten ist - nach ihrem buddhistischen Glauben verbessert sich so ihr Karma im jetzigen und im folgenden Leben. So wie Tide Bunloerit, der ein Doppelleben führt: Am Tag spielt er den strahlenden Helden einer TV-Seifenoper, nachts sammelt er Tote, die niemand beklagt. Zusammen mit den anderen freiwilligen Rettungshelfern der Ruam Katanyu-Foundation räumt er jedes Wochenende in den Straßen und Hinterhöfen von Bangkok auf. Im Gegensatz zu ihm sind die meisten freiwilligen Helfer eher stille, unscheinbare Menschen: Angestellte, Kleinunternehmer, Arbeiter und Handwerker. Ihr gemeinsamer Anreiz hat einen religiösen Hintergrund. Jedes gerettete Leben, jeder bestattete Tote bringt ihnen Ansehen und Punkte auf dem religiösen Ehrenkonto. In der Vorstellung der thailändischen Buddhisten stiften die Seelen von Toten, die Opfer von Unfällen oder Gewalttaten wurden, Unheil für die Lebenden. Sie zu beruhigen ist die Mission der Mitglieder der buddhistischen Ruam Katanyu-Foundation. Weil in Thailand kein staatlicher Rettungsdienst existiert, finanziert sich die Freiwilligenorganisation über Spenden. ARTE stellt diesen Beitrag auch bis sieben Tage nach Ausstrahlung in einer 'Streaming'-Fassung auf ARTE+7 bereit.

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