24 Stunden in Ulm
Wie tickt Ulm? Die Hochglanz-Doku zeigt einen 24-Stunden-Tag in einer der wirtschaftsstärksten Städte des Südwestens. Rund um das Münster, dem Wahrzeichen und Mittelpunkt der Stadt, porträtiert der Film Menschen in verschiedensten Lebenswelten und gibt Einblicke in das Räderwerk der Stadt - vor und hinter den Kulissen.
Ulm ist eine Stadt der Gegensätze. Sie ist überschaubar, so gesehen durchaus schwäbische Provinz, aber weit entfernt von Provinzialität. Vor allem aber ist die Donaustadt ein vor Selbstbewusstsein strotzender Forschungs - und Wirtschaftsstandort. Wie tickt die kleine Großstadt Ulm mit ihren 120.000 Einwohnern? Wo wird gearbeitet, gewohnt und gelebt? Wer sorgt für die warme Wohnung, wer für das Licht? Was passiert in der Nacht auf der Donau, hinter den Mauern der Wilhelmsburg, und wo landet der Müll?
Die Dokumentation zeigt, wie die Stadt in ihrer Infrastruktur funktioniert. Facettenreiche Porträts Ulmer Bürger fügen sich zu einem umfassenden Bild von Ulm und ihrer kleinen Schwester Neu-Ulm auf der anderen Donauseite zusammen. Wo kann man das "Ulmerische" greifen? Die Dokumentation beginnt im Morgengrauen und zeichnet einen fiktiven Tagesablauf nach bis in die Nacht. In 90 Minuten ergründet sie Wesen und Mentalität der Menschen, die, zwischen schwäbischer Nüchternheit und einem Hang zu Global Playern, eine eigene Identität entwickelt haben. Dazwischen gibt der Film immer wieder überraschende Einblicke, wie Dinge historisch gewachsen sind bzw. wo und wie Impulse des Wandels ausgelöst wurden.
Der Film startet morgens um fünf Uhr, wenn die Stände des Wochenmarkts aufgebaut werden. Wir begleiten die Busfahrerin durch die morgendliche Rushhour und fahren vom Fuße der Alb frische Milch in die Stadt, während in der Bäckerei Zaiser nach mittelalterlichem Rezept das Zuckerbrot entsteht. Der Film macht Station beim Restaurator, der auf dem Münsterturm für den Erhalt der Steine kämpft und schaut hinter die Kulissen eines Galeristen im Fischerviertel. Wir beleuchten die Arbeit im Containerbahnhof, im Wasserkraftwerk Böfinger Halde, sind bei den Grabenhäuschen und im Müllheizkraftwerk zu Besuch. Im Laufe der Filmchronik begleitet die Kamera die Arbeit eines Bestatters und den Teambetreuer der Ulmer Basketballmannschaft vor dem wichtigsten Spiel der Saison. Schließlich geht's am Nachmittag in die Friedrichsau zu den Paddlern auf der Donau, zu einem Forscher in der Wissenschaftsstadt, der aus Brennstoffzellen mit Wasserstoff Energie gewinnt. Am Abend schauen wir hinter die Mauern der Wilhelmsburg, wo die Kostümbildnerin für die "Aida" Vorstellung arbeitet, während ein Soundkünstler den Klang der Münsterglocken einfängt. Ebenso begleiten wir einen Mathelehrer, der am späten Abend seine Leidenschaft für das Kostümspiel auslebt und begeben uns mit einer Biologin an den Ufern der Donau auf Fledermaussuche.
In eindrucksvollen Luftaufnahmen und dichten Bildern zeigt die SWR Doku, dass Ulm mehr hat als nur den höchsten Kirchturm der Welt: Die Donaustadt präsentiert sich als Visionärin.