1. Hessentag in Alsfeld 1961

1. Hessentag in Alsfeld 1961

1961 wurde in Alsfeld eine Tradition geboren: der Hessentag. Seitdem feiern sich die Hessen jedes Jahr selbst und wollen auch nicht mehr auf "ihren Tag" verzichten. Nach über vierzig Jahren wird es nun Zeit für einen Rückblick. Welches andere Bundesland kann schon von sich behaupten, es habe ein Fest ganz für sich allein? Der Vater des Hessentags, Georg August Zinn, SPD-Ministerpräsident, wollte "alle Hessen zusammenführen", als sich die Idee für den Hessentag Anfang der sechziger Jahre konkretisierte. Dabei ging es vor allem um rund 750.000 Heimatvertriebene aus Böhmen, dem Sudetenland und Ostpreußen, die in Hessen eine neue Heimat gefunden hatten. 1961 feierte der Hessentag in Alsfeld Premiere. Über 40 000 Besucher strömten im Juli für drei Tage in die mittelhessische Stadt. Damals hatte der Hessentag noch einen anderen Charakter. Es traten keine Rockstars auf, dafür gab es eine internationale Sport - und Musikschau, Trachtentänze sowie eine Ausstellung mit landestypischen Gegenständen. Der Höhepunkt des ersten Alsfelder Hessentags war der große Festzug, an dem insgesamt 9.000 Teilnehmer, unzähligen Motivwagen und Trachtengruppen teilnahmen. Mit dabei waren unter anderem Ministerpräsident Dr. Georg August Zinn, Kultusminister Prof. Ernst Schütte, Landwirtschaftsminister Gustav Hacker, Finanzminister Wilhelm Conrad. Die Premiere war ein durchschlagender Erfolg, und schon während des Festes bewarben sich mehrere hessische Städte als zukünftige Veranstaltungsorte. Michelstadt im Odenwald setzte sich gegen die Konkurrenz durch und konnte sich 1962 als Hessentagsstadt präsentieren. Eine Tradition war geboren. Um der wachsenden Zahl der Besucher und Veranstaltungen gerecht zu werden, wurde der Hessentag schon bald von drei auf zehn Tage ausgedehnt.

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