Wunderland ist ausgebrannt

Wunderland ist ausgebrannt

Neu im Kino: Alice im Wunderland 2

25.05.2016 - 10:25 Uhr

Morgen rollt die Disney-Remake-Welle wieder einmal weiter: Mit Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln kommt das erste Remake-Sequel der Realfilm-Reihe in die Kinos, die 2010 mit dem Vorläufer Alice im Wunderland eingeleitet wurde. Seither hat Disney drei weitere seiner Zeichentrickklassiker mehr oder weniger erfolgreich ver-realfilmt: Dornröschen mit Maleficent, Cinderella mit Cinderella und gerade erst das Dschungelbuch mit The Jungle Book.

Mit Alice im Wunderland begann die Realfilmwelle

Nun also ist wieder Alice dran, der damit eine denkbar undankbare Rolle zufällt: Sie soll mit ihrem Sequel nicht, wie beim letzten Mal, einfach nur den Beweis erbringen, dass die Disney-Realfilmwelle an sich eine kongeniale Idee ist, nein, diesmal muss sie auch zeigen, dass in jedem der verehrten Klassiker des einstigen Zeichentrickstudios das Potential zu einer eigenen, ewig laufenden Kinoreihe steckt. Konnte das gutgehen? Die Frage erübrigt sich, denn es ist nicht gut gegangen.

In Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln geht die Geschichte weiter

Zwar bietet Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln einmal mehr die makabere Dreifaltigkeit des 90er-Jahre-Kinos auf, doch deren Zauber erweist sich als reichlich abgenutzt: Mag der nach Fluch der Karibik endgültig disneyfizierte Johnny Depp auch noch so durch das digitale Wunderland springen oder die eigentlich charakterrollentaugliche Helena Bonham Carter noch so sehr Grimassen schneiden, über die Seelenlosigkeit dieses Retorten-Sequels können sie nicht hinwegtäuschen.

Und auch der der an der problemlosen Umsetzbarkeit seiner verrückten Phantasie gescheiterte Tim Burton, der diesmal allerdings nicht als Regisseur auftritt, sondern nur als Produzent mitwirkte, schafft es nicht, allein durch Absurdität und ausschweifende Theatralik das Fehlen einer logisch aufgebauten und effektiv erzählten Handlung zu verschleiern.

Alice! o nimm es freundlich an! Leg’ es mit güt’ger Hand Zum Strauße, den Erinnerung Aus Kindheitsträumen band, Gleich welken Blüthen, mitgebracht Aus liebem, fernen Land.

Disney wird all das selbstverständlich nicht stören, zumal die nächsten Realfilmremakes schon in der Pipeline stecken: Cruella wird die 101 Dalmatiner maleficentisieren, Tim Burton selbst arbeitet schon an einem Dumbo-Realfilm, ein Mary-Poppins-Sequel ist in der Mache, und selbstverständlich folgt auf Malificent und Jungle Book jeweils mindestens noch ein zweiter Teil. Schöne, neu gemachte Welt?

Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln läuft ab morgen in den deutschen Kinos. Der erste Teil, Alice im Wunderland, ist heute um 20:15 Uhr auf ProSieben zu sehen.


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