Wird VR das nächste große Ding?

Wird VR das nächste große Ding?

Auf zu virtuellen Welten?

27.06.2017 - 15:36 Uhr

Ist das die Zukunft? Glaubt man einer jüngst veröffentlichten Studie aus den USA, werden Virtual-Reality-Inhalte das nächste große Ding: Binnen der nächsten fünf Jahre soll ein Multimilliardendollar-Geschäft aus dem 4D-Eintauchen in digitale Welten werden.

Aktuell kennt man VR-Angebote vor allem aus einem Umfeld: Von Videospielen. Neben Jump-Scare-Gruselschockern unterschiedlichster Qualität, haben dort in den letzten Monaten auch die ersten ernstzunehmenden VR-Geschichten Einzug gehalten, darunter das hochgelobte Star Trek: Bridge Crew. In dem Spiel können bis zu 4 Spieler gleichzeitig auf der Brücke der U.S.S. Aegis Platz nehmen und klassische Star-Trek-Missionen hautnah miterleben.

Der eigentliche Durchbruch wird der VR-Technik aber wohl erst mit passiveren Unterhaltungsformen gelingen, so Branchenkenner. Bereits 2019 soll es so weit sein: Dann sollen VR-Video-Inhalte erstmals mehr Geld einspielen als entsprechende Spieleprodukte.

Wie so etwas aussehen kann, lässt sich in seinen Grundzügen bereits erahnen: 20th Century Fox hat mit seiner Tochter FoxNext VR Studio massiv in die neue Technik investiert und mehrere Kurzfilme rund um aktuelle Kinoproduktionen an den Start gebracht. Zum Start von War for the Planet of the Apes wird so z.B. ein Kurz-VR-Film erscheinen, in dem man selbst zum Affen werden kann. Weitere Filme sind schon in Vorbereitung.

20th Century Fox erschreckt professionell in VR

Die eigentliche Frage rund um Virtual Reality ist aber nicht so sehr die, ob es dem neuen Medium gelingt sich durchzusetzen, sondern wo dieser Durchbruch erfolgen wird: Zur Zeit ist VR in erster Linie ein Wohnzimmerphänomen für Hardcore-Gamer. Kritiker glauben deshalb, dass die teure Technik erst dann wirklich einschlagen wird, wenn sie - quasi als Miet-Modell - im Kino ankommt. Als Argument für ihre These führen sie 3D-Filme an, die - trotz erheblich günstigerer Technik - auch beinahe ausschließlich auf der Kinoleinwand konsumiert würden. In den meisten Wohnzimmern bleibt hingegen trotz 3D-Fernseher 2D das Maß aller Dinge.

Ob und wann die ersten VR-Kinos ihre Tore öffnen, lässt sich aktuell zwar nur mit der Kristallkugel erahnen, aber ein Franchise, das der Technik zum Siegeszug verhelfen könnte, gäbe es schon: Avatar, James Camerons Filmreihe, mit der einst der 3D-Film zum Massenmedium wurde.

Avatar: Die Disney-Attraktion Pandora zu erleben, ist auch ohne VR schon möglich: In den Disney-Freizeitparks, wo die "World of Avatar" seit Mai 2017 auf Besucher wartet

Im Dezember 2020 soll der zweite von fünf Teilen in die Kinos kommen, und während die Story auch in den kommenden vier Filmen eher belanglos bleiben dürfte, wären VR-Ausflüge ins kunterbunte Pandora sicherlich den ein oder anderen VR-Kinobesuch wert. Avatars Motto, "Ich sehe Dich", würde so jedenfalls eine völlig neue Bedeutung erhalten.