Am Sonntag war es wieder soweit: Wie in jedem Jahr wurden die Primetime Emmy Awards verliehen, die in ihrem 65. Jahr als größter Fernsehpreis der USA und wichtigster Fernsehpreis der Welt so langsam sogar dem Oscar den Rang abläuft.
Als Topfavoriten gingen die Serien „American Horror Story: Asylum“, „Games of Thrones“, „Breaking Bad“ ins Rennen. Doch nur die Serie „Breaking Bad“ konnte von der großen Anzahl von Nominierungen profitieren und in der Königskategorie den Emmy für die beste Dramaserie gewinnen. Gleichzeitig wurde Anna Gun als beste Nebendarstellerin in der Kategorie Drama ausgezeichnet. Das Drama um den unheilbar erkrankten, kriminellen Chemielehrer findet im Staffelfinale nächsten Sonntag in den USA ein Ende. In Deutschland läuft momentan die 4. Staffel auf RTL Nitro.
Quelle: usatoday.com
Die Serie „Breaking Bad“ ist momentan das Spiegelbild des amerikanischen Fernsehens: Die heile Welt von Hollywood trifft nicht mehr den Nerv der Zeit in Amerika. Stattdessen stehen laut der Süddeutschen Zeitung „Paranoia, Sex, Zwänge, ein schreckliches, merkwürdiges Sucht- und/oder Alkoholikeramerika, Angst“ hoch im Kurs.
Quelle: latimes.com
Ein weiterer Sieger des Abends war „Modern Family“: Zum vierten Mal in Folge gewann die Serie den Emmy für die beste Comedyserie. In „Modern Family“ wird alles erfüllt, was geht: Vom schwulen Pärchen mit einen vietnamesischen Adoptivbaby, einem Opa mit einer „Jahrzehnte“ jüngeren Latinofrau und einer Familie mit Kindern, die ihnen auf der Nase rumtanzen. Dieser Einblick in ein modernes Familienleben ist in den USA so erfolgreich, dass wir uns auch in Deutschland noch auf viele Folgen freuen dürfen.
Quelle: thehothits.com
Der absolute Überflieger des Abends war jedoch das Liberace-Biopic „Behind the Candelabra“ mit Michael Douglas und Matt Damon. Gleich drei Emmys kamen zu den schon acht gewonnenen Creative Arts Emmys hinzu. Neben Michael Douglas als bester Hauptdarsteller bekam auch Regisseur Steven Soderbergh einen Preis für die beste Regie. Der bedeutendste Sieg gelang in der Kategorie bester TV-Film. Das Drama um den berühmten Pianisten und Entertainer Liberace (Michael Douglas) und den Tierpfleger Scott (Matt Damon) sollte eigentlich ein Kinofilm werden, doch Hollywood erklärte das Projekt kurzerhand für zu „schwul“. In dem Film geht es um die homosexuelle Beziehung der beiden, die aber in den 70er Jahren nicht akzeptiert wurde und deswegen geheim gehalten werden musste. Allerdings treibt der Kontrollwahn und die besitzergreifende Art von Liberace seinen Geliebten an seine Grenzen und in die Alkohol- und Drogensucht.
Ab dem 3. Oktober könnt ihr euch hierzulande auch im Kino vom großen Abräumer der Emmy Awards überzeugen. Hier als kleiner Vorgeschmack der Trailer:
Eine Kehrtwende im Fernsehen wird eingeläutet. Dieses Jahr schaffte es auch eine ausschließlich im Internet gezeigte Serie, einen Emmy zu gewinnen. Der Regisseur David Fincher des Politthriller „House of Cards“ bekam einen Emmy für seine Regiearbeit in der ersten Folge der Serie. Mit den preisgekrönten Schauspielern Kevin Spacey und Robin Wright als Hauptdarsteller erhält der genial gespielte Politthriller um den US-Kongressabgeordneten Francis Underwood (Kevin Spacey) weiteren Glanz.
Quelle: peoplestylewatch.com
Zum dritten Mal hat es auch Jim Parson alias Sheldon Cooper wieder auf den Thron geschafft. Er gewann in der Kategorie „Bester männlicher Hauptdarsteller in einer Comedy-Serie“. Auch wenn er nicht der einzige männliche Hauptdarsteller in der Serie „The Big Bang Theory“ ist, hat er es geschafft, Sheldon zu einem Kultobjekt zu machen.