Vorbericht: Viertelfinale - Frankreich gg. Island

Vorbericht: Viertelfinale - Frankreich gg. Island

Favorit gegen Einwurf-Wikinger

02.07.2016 - 17:57 Uhr

Vorfreude auf die Rückkehr ins Stade de France

Mühsam war der Weg ins Viertelfinale für beide Teams, die es nun nach Saint-Denis geschafft haben: Von den Franzosen hatten die üblichen Experten erwartet, glanzvoll und ohne Probleme durch die Vorrunde zu tänzeln, das Achtelfinale entspannt mitzunehmen und dann im Viertelfinale auf England zu treffen, das natürlich locker weggeputzt werden sollte.

Allein, es kam anders, als man dachte: Rumänien und Albanien bereiteten Ärger bis in die Spätphase, und gegen die Schweiz ging - auf beiden Seiten - mal so gar nichts. Im Achtelfinale schien dann kurzzeitig sogar das Aus zu drohen, nachdem die Équipe Tricolore den Iren einen Elfmeter eingeschenkt hatte und dann 45 Minuten lang einem Rückstand hinterherlief. Glück für die Grande Nation, dass sie Antoine Griezmann hatte, der durch einen Doppelschlag die Führung und den Sieg nach Hause holte, doch für einen andauernd als Favoriten gehandelten Kader war das kleine Irland eine fast übergroße Aufgabe.

Abschlusstraining der Franzosen

Auch die Isländer hatten ihre Probleme auf dem Weg ins Stade de France, aber die Erwartungshaltung war sicher keines davon, denn die gab es für sie nicht: Die Teilnahme an der EM war die Sensation, das Weiterkommen in der Gruppenphase ein Wunder, der Sieg gegen England im Achtelfinale ein Sensationswunder, und nun stehen sie also hier und treffen mit Wikingerschlachtrufen auf den Lippen auf den Gastgeber. Haben sie laut Expertenaussage gegen Frankreich eine Chance? Natürlich nicht. Gut möglich also, dass sie die wie schon gegen England nutzen könnten.

So sah isländische Motivation gegen England aus

Islands Trainer Heimir Hallgrimsson hat jedenfalls schon einmal die Devise ausgegeben, man könne jeden schlagen, wenn man sich nur gut vorbereite und kämpferisch auftrete. Frankreich hält mit Entwarnung dagegen: Nein, ein Elfmeterschießen lasse er natürlich nicht trainieren, hat der französische Coach Didier Deschamps erklärt.

Klar ist: Die Favoritenrolle liegt bei den Franzosen, die zeigen müssen, wie überlegen und titelfähig sie wirklich sind. Die Isländer können die Herren in Blau hingegen kommen lassen, um sich danach den ein oder anderen gefährlichen Einwurf zu erkämpfen und in gewohnter Freistoßmanier zu verwandeln. Und führen sie erst einmal, ist alles möglich.