Es war das erwartete Spiel mit offenem Visier und es ist das Spiel mit offenem Visier geworden. Beide Mannschaften starteten mit einer deutlich offensiveren Ausrichtung als zuletzt und zeigten von der ersten Minute an den nötigen Zug zum Tor. Sowohl auf Seite der Slowaken, als auch auf Seite der Russen konnte man individuelle Fehler und den ein oder anderen Fehlpass nie ganz ausschließen, aber alles was bis zum jeweils gegnerischen Strafraum gespielt wurde, wußte zu gefallen.
Die erste große Torchance hatte der Slowake Hamsik in der 10. Minute, der am 16er zum Schuss kommt, aber leicht über das linke Lattenkreuz zieht. Das Spiel wurde temporeicher und auch die Abschlussvarianten zahlreicher, sowohl Fernschüsse, als auch Flanken fanden auf beiden Seite Abnehmer, aber noch nicht den Weg ins Tor.
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In der 28. Minute ist es Dzyuba der sich links im Halbfeld gegen zwei Slowaken durchsetzt und das Auge für Smolov hat. Der zieht sofort aus 20 Metern zentraler Position ab. Sein Schuss geht nur knapp am linken Pfosten vorbei. im direkten Gegenzug spielt Hamsik aus der eigenen Hälfte einen genialen Ball auf Weiss, der zieht links im Strafraum in die Mitte und lässt dabei Smolnikov alt aussehen und netzt rechts am Russland-Keeper Akinfeev flach vorbei zum 1:0 ein.
Mit dem Rückstand stellte sich bei den Russen eine bis dahin nicht präsente Nervosität ein. Ganz anders die Slowaken, angetrieben vom eigenen Ehrgeiz und den tausenden Fans machten sie weiter Druck. Und siehe da, wer kreativ wird, belohnt sich selbst. Weiss führt eine Ecke von links kurz aus und spielt zu Hamsik. Der kommt in der 45. Minute links an der Strafraumgrenze mit einem Haken an seinem Gegenspieler vorbei und schlenzt mit dem rechten Fuß unhaltbar ins lange Eck ein, es steht 2:0 für die Slowakei und im direkten Anschluss geht es zum Pausentee.
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In der zweiten Hälfte ließen es die Slowaken etwas ruhiger angehen und lauerten auf Konterchancen, die aber gab es nur selten, weil auch die Russen mit zu wenig Druck und ideenlos nach vorne spielten. Es dauerte in etwa bis zur 75. Minute, bis sich Russland wieder genug Selbstvertrauen - und vermutlich auch Niederlagenpanik - erspielt hatte. Die Slowaken gerieten zunehmend unter Druck, standen Tief in der eigenen Hälfte und konnten nicht mehr entscheidend beim Spielaufbau des Gegners stören. Der Anschlusstreffer lag in der Luft.
Kaum ausgesprochen, war es in der 81. Minute so weit: Shatov bringt links im Strafraum eine Flanke auf den eingewechselten Glushakov, der sich acht Meter zentral vor dem Tor der Slowaken befindet und die Kugel mit voller Wucht zum 1:2 einsetzt. Logisch das die Russen nun wie schon gegen England alles nach vorne warfen. Obwohl sich noch die ein oder andere aussichtsreiche Chance ergab, war Fortuna diesmal auf der Seite der Slowaken.
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Der Sieg geht auch absolut in Ordnung. Die Slowaken waren insgesamt die bessere Mannschaft und haben am Ende verdient gewonnen. Zwar mussten sie am Ende etwas zittern, aber bis zum Schluss standen sie in der Defensive sicher und ließen kaum etwas zu. Nun haben sie die Qualifikation selbst in der Hand. Im letzten Gruppenspiel gegen England sollte ein Remis für das Weiterkommen reichen. Aber auch die Russen haben noch die Chance auf das Achtelfinale. Dafür müssen sie am kommenden Montag kompakter gegen die Waliser um Gareth Bale auftreten.