Spielbericht: Rumänien - Schweiz (1:1)

Spielbericht: Rumänien - Schweiz (1:1)

Kleine Mannschaften, großes Spiel!

15.06.2016 - 20:10 Uhr

Ein großartiges Spiel mit einem offenen Schlagabtausch findet am Ende im Parc des Princes in Paris keinen Sieger.

Die Schweiz, sicher als Favorit in das Spiel gegangen, investierte sehr früh sehr viel in das Spiel, scheiterte aber zunächst wieder an der eigenen Chancenabwehr. So scheitern Dzemaili und Shaqiri jeweils aus rund 20 Metern. Man merkte sofort, dass die Schweizer hier den Achtelfinaleinzug klarmachen wollten.

Dann ist es zwei Mal der Frankfurter Seferovic, der frei vor dem rumänischen Keeper auftaucht, aber nicht verwandeln kann. In der 6. Minute löst er sich gut, während Dzemaili den Ball perfekt in den Strafraum durchsteckt. Doch der Frankfurter verzieht knapp und schlenzt den Ball von links am langen Pfosten vorbei.

In der 16.Minute entwischt er seinem Bewacher erneut. Dieses Mal visiert der Angreifer die kurze linke Ecke an, doch den Flachschuss des Schweizers holt Ciprian Tatarusanu mit einer tollen Fußabwehr aus der bedrohten Ecke.

Und dann, wie aus dem Nichts, Elfmeter für Rumänien, nachdem Stefan Lichtsteines die Reißfestigkeit das Trikots von Chipcis getestet hatte. Bogdan Stancu, der auch schon gegen Frankreich vom Punkt getroffen hatte, trat an und verwandelte zum 1:0.

Der Gegentreffer tat den Schweizer Angriffsbemühungen keinen Abbruch. Fabian Schar geht 3 Minuten später volles Risiko und jagt den Ball aus der zweiten Reihe volley aufs Tor der Rumänen, Tatarusanu reagiert glänzend und faustet die Kugel über den Querbalken.

Aber auch die Rumänen kamen zu Ihren Chancen, nach Getümmel im Strafraum ist es Sapunaru der da völlig frei vor Yan Sommer auftaucht, aber nur den Außenpfosten trifft. Insgesamt sind es aber die Schweizer, die die Oberhand haben, aber die Rumänen sind nicht zu unterschätzen und hätten ebenfalls mehrfach erhöhen können. So macht Fussball Spaß!

10 Minuten in Hälfte 2 gespielt und die Schweiz hat es plötzlich eilig mit dem Toreschießen, allerdings auf den eigenen Kasten. Torje bekommt den Ball auf der rechten Seite und bringt die Hereingabe sofort scharf in die Mitte. Djourou geht mit vollem Risiko zum Ball und klärt vor dem einschussbereiten Keseru - und trifft beinahe ins eigene Tor. Sommer lenkt den Ball mit den Fingerspitzen und einem starken Reflex noch um den Pfosten, Glück gehabt!

Wenn es aus dem Spiel heraus nicht will, muss es vielleicht durch einen Standard klappen. Rodriguez bringt in der 56. Minute die Kugel auf den ersten Pfosten, der Kopfball von Djourou wird geblockt und fällt Mehmedi vor die Füße. Der Leverkusener nimmt den Ball volles Risiko volley und jagt das Leder rechts oben in die Maschen. Nichts zu halten für Tatarusanu, erstes Tor für Admir Mehmedi.

Die Schweizer machten weiter mit ihrem druckvollem Offensivspiel. Der zweite Treffer sollte her, Rumänien stand aber weiter gut organisiert in der Defensive. Und so bleibt es auch bis zum Schlusspfiff, mit dem beide Mannschaften irgendwie als Sieger vom Platz gehen können. Die Schweizer sind so gut wie für das Achtelfinale qualifiziert und Rumänien im kommenden Spiel gegen Albanien ebenfalls noch das Finalticket buchen.

Unter dem Strich steht am Ende ein 1:1-Unentschieden, doch es hätten deutlich mehr Tore fallen können. Es war eine tolle, spannende, tempo- und abwechslungsreiche Partie vielleicht sogar das bisher beste Spiel dieser Europameisterschaft! Vor allem die Rumänen wussten wieder zu überraschen und haben mutig mitgespielt, Iordanescus Mannen waren keinesfalls unterlegen. Aber auch die Schweizer überzeugten und hätten durchaus Chancen gehabt, um sogar zu gewinnen. Am Ende ist das Remis aber leistungsgerecht.