Spielbericht: Rumänien gg. Albanien (0:1)

Spielbericht: Rumänien gg. Albanien (0:1)

Die Sensation ist geglückt

19.06.2016 - 23:23 Uhr

Bei jeder anderen Europameisterschaft wäre es heute im Spiel Rumänien gegen Albanien nur um die goldene Ananas gegangen, doch angesichts des Weiterkommens der besten 4 Drittplatzierten stand noch einmal alles auf dem Spiel. Rumänien hatte bei den ersten beiden Gruppenspielen besser ausgesehen und sich immerhin einen Punkt erkämpft, die Albaner gingen also als Außenseiter in diese Partie.

Dass das auf dem Platz nichts bedeutete, wurde aber schon in der Anfangsphase deutlich: Rumänien mit unsauberen Pässen und Aktionen, Albanien lauerte auf Konter. Den ersten gab es in der 2. Minute, als Sapunaru den Ball zu einfach verspielte und die Rot-Schwarzen auf Angriff gingen. Noch kam der allerdings nicht durch.

Stattdessen versuchten es beide Seiten mit hohen Pässen auf ihre einsame Spitze, nur kamen die in den ersten 20 Minuten nicht an. Stattdessen: Drittligafußball zum Abschalten.

Dann aber merkten die Albaner, dass die Sensation durchaus möglich wäre und drehten auf: In der 24. Minute haben sie Platz. Lila spielte von Rechts einen guten Ball in den Strafraum, wo Lenjani übernahm. Der aber jagte das Leder aus wenigen Metern weit über die Latte. Trösten konnte die Albaner hier nur, dass bereits vor dem Abschluss fälschlicherweise Abseits angezeigt worden war.

Doch die Albaner witterten nun Morgenluft und griffen weiter an: In der 29. Minute versucht es Lenjani mit einer Flanke, Tătărușanu im Tor der Rumänen hatte den Ball jedoch sicher.

3 Minuten später die nächste gute Aktion: Memushaj kommt mit einem Vorstoß in den Strafraum durch und versucht es mit einem Torschuss, Berisha klärte zur Ecke.

Die Rumänen waren nun offensiv faktisch abgemeldet, Albanien drückte auf den Treffer. Und der fiel tatsächlich: In der 43. Minute flankt Memushaj in den Strafraum, Tătărușanu rennt aus dem Kasten, ohne auch nur eine Verteidigung zu versuchen, und Sadiku köpft die Albaner zum ersten EM-Tor ihrer Geschichte. Eine Sensation bahnt sich an.

Nach der Pause passierte teilweise, was nun passieren musste: Die Rumänen mussten mehr tun, die Albaner stellten sich hinten rein und lauerten auf Konterchancen, ohne die jemals erstmals zuende zu spielen.

Von rumänischer Seite kam wenig, viel zu wenig. Einzig über ruhende Bälle kam die Elf von Iordănescu zu echten Torchancen, doch fast schon symptomatisch blieb Sanmarteans Freistoß in der 67. Minute in der Mauer hängen.

Besser schien es 10 Minuten später zu laufen: Florin Andone gelingt ein Torabschluss, und wäre der Ball drin gewesen, hätte es ein Tor des Monats sein können. Der Schuss aus spitzem Winkel traf jedoch nur die Latte.

In der Endphase der Partie merkten die Albaner offenbar, dass sie ihre Führung hinten nicht mehr lange verteidigen konnten und griffen deshalb öfter wieder an: In der 86. Minute kann Mavraj einen Ball auf das rumänische Tor bringen und schießt nur knapp daneben, in der 90. wird den Albanern ein Freistoß zugesprochen, den Tătărușanu jedoch sicher hält.

Die letzte Chance des Spiels hatten bezeichnenderweise die Albaner: Kurz vor dem Schlusspfiff schießt Stanciu noch einmal auf den rumänischen Kasten und verfehlt sein Ziel deutlich.

Albanien ging damit nach 95 Minuten verdient mit 3 Punkten vom Platz, die Rumänen waren offensiv viel zu unkonzentriert und defensiv nicht stabil genug. Ob die Albaner durch ihren Sieg aber wirklich ins Achtelfinale kommen, entscheidet sich erst in der kommenden Woche, denn erst nach dem letzten Gruppenspiel wird klar sein, welche 4 Drittplatzierten tatsächlich die besten sind.