Was für ein Auf und Ab der Gefühle: Nach 90 bewegten Minuten ist Österreich aus dem Turnier und Island Gruppenzweiter! Auf die Nordmänner wartet nun England.
Das Wunder der Isländer 😊 #ISLAUT #EURO2016 pic.twitter.com/IjfkbWBxFu
— Heiligs Blechle (@H_Blechle) 22. Juni 2016
Mehr als 23 braucht Island eh nicht
Doch der Reihe nach: Das Spiel begann, wie man es inzwischen von den Isländern kennt. Direkt nach dem Anpfiff wollten sie die Führung, um danach alle Schotten dichtzumachen und nur noch zu verteidigen. Und beinahe ging dieser Plan auf: Schon in der 3. Minute kombinierten sich die Isländer durchs Mittelfeld, bevor Gudmundsson aus 30 Metern abzog. Nicht einmal Ronaldo-Albtraum Robert Almer hätte da eine Chance gehabt, doch hätte, hätte, Fahrradkette: Das Leder klatschte an die Latte.
Das Aufwärmen geht los, die Kulisse ist einmalig. Gemma Burschen! #ISLAUT #immerwiederoesterreich pic.twitter.com/TNKA7mHESP
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Noch ist alles drin
Auf der anderen Seite fanden die Österreicher erst nach knapp 10 Minuten Spielzeit so langsam in ihr Spiel: In Minute 11 tauchte Arnautović vorm Kasten der Isländer auf, während Torwart Halldorsson noch mit der Ballverarbeitung beschäftigt war. Einzig der Rasen machte diesen kühnen Vorstoß zunichte: Arnautović strauchelte, und schon waren Ball und 100prozentige Torchance wieder weg.
Island war nun wach und wollte endlich den Führungstreffer. Nach einem weiteren Pfostenschuss in Minute 15, fällt 4 Minuten später das Tor: Gunnarsson machte da aus einem Einwurf faktisch eine Flanke, die im Strafraum Bödvarsson fand, da die Österreicher bei der Manndeckung komplett versagten. Der Isländer hatte keine Probleme, das Leder vom Punkt in den Kasten zu schieben.
GOAL! Iceland 1-0 Austria (Bödvarsson 18) #ISLAUT #EURO2016 pic.twitter.com/XXxfkySeiT
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Geschockt und aufgerüttelt spielten sich die Österreicher nun über Pässe in die Partie zurück. 10 Minuten nach dem Tor fruchtete die Taktik, die Spielführung ging nun vollständig auf die Rot-Weißen über. Die Chance aller Chancen, um den Ausgleich zu erzielen, kam dabei in der 36. Minute, als Alaba im Strafraum von Skulason bedrängt wurde. Dafür sah der Gelb, und Österreich bekam einen Elfmeter zugesprochen, den Dragović - wie beim Portugalspiel Ronaldo auf der Gegenseite - an den Pfosten hieb. Chance verstrichen, Island blieb in Führung.
Eine Möglichkeit gab es in Halbzeit 1 dann aber doch noch: Nach einem 30-Meter-Pass von Alaba auf Arnautović, ist der in allerbester Position, um zu treffen, aber der Ball verspringt. Mit 1:0 ging es in die Pause.
Die zweite Halbzeit gehörte dann ganz den Österreichern: Island verteidigte stur und fuhr nur hin und wieder einen Entlastungsangriff - vor allem um Zeit zu schinden -, Österreich drückte wie verrückt. In der 54. Minute war es diesmal Arnautović, der auf Alaba flankte, doch Arnason stand im Weg. Besser sah es eine Minute später aus, als Schöpf mit links von halbrechts abzog. Der gute Ball landete sicher in den Armen des Torwarts.
Und auch 5 Minuten später war es wieder Schöpf, der zentral in den Strafraum marschierte, 3 Verteidiger umschiffte und den Ball im unteren rechten Eck versenkte: Eine wunderschöne Aktion, die Österreich den verdienten Ausgleich bescherte.
GOAL! Iceland 1-1 Austria (Schöpf 60) #ISLAUT #EURO2016 pic.twitter.com/rlnWCHAQRa
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Doch der reichte nicht: Österreich nun mit 2 Punkten in der Gruppe und damit immer noch raus. Die Führung musste her.
Und dafür rackerten die Österreicher mit ganzer Seele: In der 63. Minute spielen sich Arnautović und Baumgartlinger den Ball zu wie im Training, doch Sigurdsson hechtete vor das Leder. 5 Minuten später erreichte der Ball Marc Janko sieben Meter vor dem Tor. Der zog ab, doch der Ball ging knapp rechts am Kasten vorbei.
In der 72. Minute eine weitere Chance für Janko: Von Schöpf zentral in Szene gesetzt, zog er ab, scheiterte aber an Halldorsson. Doch Österreich blieb dran, die Isländer wirkten ausgepowert und reif für die österreichische Führung.
Die aber fiel nicht mehr, im Gegenteil: Während die Österreicher in der Nachspielzeit vorne auf die Führung drückten, konterten die Isländer ein letztes Mal mit hohem Tempo drauf los. Bjarnason, in der 71. Minute für Bödvarsson gekommen, raste rechts in den österreichischen Strafraum und spielte dann perfekt auf den langen Pfosten, wo Traustason nur noch an die Kugel treten musste.
ÜBERRASCHUNG PERFEKT! #ISL 2:1 gg #AUT! ACHTELFINALE #Euro2016! Der #FCA freut sich für @A_Finnbogason! #ISLAUT pic.twitter.com/PIwtm0QjJy
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Aus dem verdienten Unentschieden wurde so im letzten Moment noch eine weitere Niederlage für Österreich, das sich damit mit nur einem Punkt verabschiedet. Ungarn nun auf der 1 mit 5 Punkten, Island punktgleich mit einer nur ein Tor schlechteren Tordifferenz dahinter, und Portugal mit 3 Unentschieden im Achtelfinale.
Kopf hoch, Schöpfi! #S04 #EURO2016 #ISLAUT pic.twitter.com/UQ8lA95xZa
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#ISL defender Kari Arnason is the @carlsberg Man of the Match 👏#EURO2016 pic.twitter.com/iq0FqHOzWP
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