Wenn ein Sendeformat das Wort "Niveauverfall" verkörpert, dann wohl die ewigen Scripted-Reality-Serien der letzten Jahre. Für die Sender hatten die Ramschformate zwischen "Schulermittlern" und "Lenßen" allerdings einen klaren Vorteil: Billiger ließ sich die Sendezeit kaum füllen. Dazu kam, dass insbesondere RTL mit seinen Scripted-Reality-Nachmittagen teilweise Quoten von 30 Prozent und mehr einfahren konnte und insofern keinen Grund hatte, auf Qualitätsproduktionen umzusteigen.
Tabula rasa am Samstag
Inzwischen aber sind die einstigen Quotenbringer in der Gunst des Publikums deutlich abgestürzt: Vor allem die Sitcom-Schiene von ProSieben lockt seit einer Weile deutlich mehr Zuschauer, wodurch sich RTL nun zumindest am Wochenende zu Programmänderungen veranlasst sah. "Mitten im Leben", "Familien im Brennpunkt" und Co. machen künftig Platz für Wiederholungen von "Monk" und "Law & Order", aber auch für die kanadische Polizeiserie "Rookie Blue", die nun als Free-TV-Premiere den Samstagnachmittag abrunden soll.
Scrubs im Polizeibereich? Quelle: ABC
Nur einer einzigen Scripted-Reality-Serie traut RTL auch am Samstag zu, ein Publikum zu finden: "Die Trovatos", die zum Start im April Top-Quoten einfuhren und nach wie vor das frischeste Pseudo-Doku-Angebot des Senders sind, dürfen weiterhin auf Sendung gehen und leiten künftig um Viertel vor 6 ins Abendprogramm über.
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Stehen Scripted-Realitys inzwischen vor dem Aus? Oder ist das aktuelle Tief nicht mehr als eine Atempause vor der Renaissance des ehemaligen Erfolgsformats?