Game of Thrones triumphiert

Game of Thrones triumphiert

Emmy Awards 2015

21.09.2015 - 10:17 Uhr

Auf die Kino-Preissaison müssen wir noch einige Monate warten, aber kurz vor dem offiziellen Start der neuen TV-Saison wurde gestern zum 67. Mal der wichtigste US-Fernsehpreis vergeben: Der Emmy. Die beste Nachricht des Abends gab es wohl für Fans von Jon Hamm: Nach 16 Nominierungen durfte der Mad-Men-Hauptdarsteller endlich einmal mit einem Preis nach Hause fahren.

Wirklich bemerkenswert waren aber drei andere Phänomene:

Game of Thrones triumphiert

  1. Game of Thrones wurde nicht nur als beste Serie (Drama) ausgezeichnet, sondern holte weitere Emmys in den Kategorien bester Nebendarsteller in einer Dramaserie (Peter Dinklage), Beste Regie einer Dramaserie (David Nutter für Mother's Mercy) und Bestes Drehbuch einer Dramaserie (David Benioff und D. B. Weiss für Mother's Mercy). Dazu kommen noch acht Creative-Arts-Emmys für Beste Besetzung einer Dramaserie, Beste Maske einer Ein-Kamera-Serie, Bester Schnitt einer Ein-Kamera-Drama-Serie (Katie Weiland für The Dance of Dragons), Bestes Szenenbild einer Neuzeit- oder Fantasy-Serie, Bester Tonschnitt einer Serie, Beste Tonmischung einer Comedy- oder Dramaserie, Beste Spezialeffekte und Beste Stuntkoordination einer Dramaserie. Nach Jahren, in denen Science-Fiction- und Fantasy-Produktionen bei großen Preisverleihungen praktisch von vornherein chancenlos waren, meldet sich damit ein fast schon abgemeldetes Genre nun auch offiziell zurück und das erstmals nicht nur in den technischen Kategorien, sondern auf ganzer Linie. Die 12 Emmys sind zudem absoluter Emmy-Rekord, und das gleich deutlich, denn der bisherige Rekord lag bei gerade einmal 9 Emmys (2000 für Aaron Sorkins The West Wing).

  2. Transparent konnte sich zwei Preise sichern, einen für Jeffrey Tambor als als besten Hauptdarsteller (Komödie) und einen zweiten für Regisseur Jill Soloway. Spannend an diesem Erfolg ist nicht so sehr, dass es in der Serie um einen Transsexuellen geht, sondern dass Transparent eine Amazon-Produktion ist. Nach dem Netflix-Politdrama House of Cards (das in diesem Jahr ebenfalls zwei Emmys einstreichen konnte) ist damit einer weiteren Streaming-Serie der Sprung in die Mainstream-Landschaft gelungen, auch wenn hier die klassischen Sender noch eine Weile den Ton angeben dürften.

  3. Viola Davis wurde für How to Get Away with Murder als beste Hauptdarstellerin (Drama) ausgezeichnet und das als erste Schwarze in der Emmy-Geschichte. In ihrer Dankesrede mahnte sie an, dass derartige Preise natürlich auch nur gewonnen werden könnten, wenn es dafür die entsprechenden Rollen gäbe, und gute Rollen für nicht-weiße Darstellerinnen seien nun einmal Mangelware. Bleibt abzuwarten, ob Davis auf Jahre die Ausnahme bleibt oder ob die Casting-Chefs von Hollywood nun wirklich farbenblinder werden.

Alle Kategorien und ihre Gewinner findet ihr z.B. hier.