Franchise-Pläne im Geisterland

Franchise-Pläne im Geisterland

Ghostbusters 2.0

10.03.2015 - 11:30 Uhr

Es ist vollbracht: Die langerhoffte Rückkehr der Geisterjäger wurde endlich eingeleitet. Wenn auch nicht ganz so, wie sich das Altfans jahrelang vorgestellt hatten. Los geht der Neustart nämlich mit einem komplett weiblich besetzten Reboot der Reihe, das von Brautalarm-Regisseur Paul Feig nach einem Drehbuch von Parks-and-Recreation-Autorin Katie Dippold umgesetzt werden soll. Als eine Art Saturday-Night-Live-Ableger werden die neuen Geisterjägerinnen von Kristen Wiig (Brautalarm), Kate McKinnon und Leslie Jones sowie Gilmore-Girls- und Mike-und-Molly-Actrice Melissa McCarthy gespielt.

Kristen Wiig bei SNL

Kate McKinnon bei SNL

Leslie Jones bei SNL

Melissa MCCarthy bei SNL

Regisseur Paul Feig schwebt bei seinem Film offenbar ein recht drastischer Schnitt vor: "Ich liebe Origin-Geschichten. Ich liebe den ersten Film deshalb so und möchte nichts tun, dass die Erinnerung daran ruinieren könnte. Deshalb bin ich dafür, einen kompletten Neustart hinzulegen, denn dann können wir mit neuen Beziehungen und noch coolerer Technik spielen. Und ich will, dass der Film richtig erschreckend wird: Wie Das Schweigen der Lämmer, nur in lustig. Ich finde, es gibt nichts lustigeres, als lustige Menschen in erschreckenden Situationen."

Einer dieser lustigen Menschen soll einem Insider-Bericht zufolge übrigens Ex-Geisterjäger Bill Murray sein, denn Sony ist angeblich geradezu darauf versessen, Murray als Schurken einzusetzen. Und auch über die Hauptfiguren hatte dieser Bericht etwas zu sagen: Die vier Damen sind demnach eine Akademikern der Columbia-Universität namens Erin Gabler, eine Parapsychologin und Geisterjägerin namens Abby Bergman, deren Geisterjagd-Gehilfin Jillian und eine Busfahrerin namens Patty, die auf den Hauptgeist trifft.

So oder so ist Feigs Film aber nur die Spitze des Eisbergs: Original-Geisterjäger Dan Aykroyd und sein alter Regisseur Ivan Reitman haben sich mit Sony zusammengetan, das sein Zugpferd Spiderman gerade erst an Marvel zurückgegeben hat, um eine neue Produktionsfirma zu gründen: Ghost Corps. Das Unternehmen hat den Auftrag, aus den Geisterjägern ein vollwertiges Franchise zu zimmern, mehrere Filme, Fernsehserien und sonstige Ablegerprodukte inklusive.

Damit das auch funktioniert, hat sich Ghost Corps direkt fachmännische Hilfe besorgt: Die beiden Captain-America-2-Regisseure Joe und Anthony Russo, die sich via Marvel mit vernetzten Mehrteilern auskennen sollten und mit Arrested Development auch die nötige Comedy-Erfahrung mitbringen. Auf der Basis eines Drehbuchs von Iron-Man-3-Autor Drew Pearce sollen die Russo-Brüder einen zweiten Ghostbusters-Film drehen, der offenbar eine Art männlicher Gegenpol zu Feigs Film darstellen soll. Als Hauptdarsteller hierfür ist Channing Tatum eingeplant.

Ghostbusters 3

Der Drehplan der neuen Franchise-Welle erinnert dabei stark an die großen Brüder Marvel oder Star Wars: Feigs Film wird diesen Sommer gedreht und soll im Juli 2016 erscheinen, die Russos drehen dann, darauf aufbauend, 2016 ihren Film und bringen ihn 2017 in die Kinos. Danach dürften, wenn der Erfolg nicht völlig ausbleibt, die angedeuteten TV-Serien folgen. Und aus zwei Filmen, mehreren Zeichentrickprojekten und einem Videospiel tatsächlich ein modernes Filmfranchise machen.