Filmische Schlittenfahrten

Filmische Schlittenfahrten

Advent, Advent

07.12.2013 - 15:44 Uhr

Ob es einen Sturm wie Xaver gebraucht hätte, um uns den teils mit Entsetzen, teils mit Begeisterung erwarteten Schnee zu bringen, sei einmal dahingestellt, aber für uns sind die weißen Flocken eine willkommene Steilvorlage, um uns im Rahmen unseres Adventskalenders einer der schönsten Beschäftigungen des Winters zuzuwenden: Dem Schlittenfahren. Hier unsere Lieblingsschlitten aus Film und Fernsehen:

Die musikalischste Schlittenfahrt der Musikgeschichte stammt von Leroy Anderson

Die Muppets

Gut, dieser Muppets-Moment mag ein sehr persönlicher Favorit sein, aber Muppets-Pferde sind zu knuffig, um sie nicht zu erwähnen, und Robert Frosts wunderbares "Stopping by Woods on a Snowy Evening" wurde wohl auch noch nie so enthusiastisch dargeboten wie hier. Chapeau, Fozzie, Gonzo, Pferd und Schlitten! :-)

Iron Will

Auch über Iron Will lässt sich trefflich diskutieren: Der 1994 gestartete Film dürfte ein klassischer Generationenstreifen sein. Wer das Glück hatte, ihn in zartem Kindesalter zu sehen, war vermutlich beeindruckt, wer hinterher über ihn stolperte, eher nicht. Iron Will erzählt die Geschichte des jungen Will Stoneman, der nach dem Tod seines Vaters beschließt, in einem großen Hundeschlittenrennen anzutreten, um Geld für seine Familie zu gewinnen. Die Geschichte ist selbstverständlich disneytauglich umgesetzt, aber dennoch nicht völlig fiktiv: 1917 gewann ein Junge namens Albert Campbell das Hundeschlittenrennen von Winnipeg nach Saint Paul, und angeblich tat er es, um den letzten Wunsch seines zwei Wochen zuvor verstorbenen Vaters zu erfüllen. Großes Drama, Hunde und ein Schlitten: Das ist Disney in Reinkultur.

Michel aus Lönneberga

Michel im Winter

Von großem Disney-Drama kommen wir zu großem schwedischen Drama: Das emotionalste Abenteuer von Michel (alias Emil, für alle Michel-Fans außerhalb von Deutschland) spielte mitten im kaltem Winter, als Michels Freund Alfred drauf und dran war, an einer Blutvergiftung zu sterben und Michel den Pferdeschlitten nahm, um ihn durch einen dichten Schneesturm zum Arzt zu schaffen. Und dabei beinahe nicht nur seinen Freund verloren hätte, sondern auch selbst dem schwedischen Winter zum Opfer gefallen wäre. Stattdessen gab es ein wunderbares Happy End und für Michels Vater Brandblasen, nachdem Michel ihm versehentlich einen heißen Topfdeckel auf den Bauch gelegt hatte, um seine Bauchschmerzen zu kurieren. Operation gelungen: Patient wild.

Narnia

In der phantastischen Welt von Narnia gibt es im historisch ersten und chronologisch zweiten Band der Geschichte gleich zwei, symbolisch bemerkenswert aufgeladene Schlitten: Den der Weißen Hexe Jadis, die aufgrund ihres hundertjährigen Winters gar keine andere Wahl hat, als per Schlitten durch das unterjochte und erstarrte Land zu fahren, und den des Weihnachtsmanns - bzw. des Father Christmas -, der als Künder eines neuen Frühlings auftaucht und dessen Geschenke letztlich so sehr zum Untergang des Winterreichs beitragen werden wie die Geschenke von Jadis - in Form von türkischem Honig - dessen Überleben sichern sollten. Weihnachten, Geschenke, Schlittenglocken: Was will man mehr?

Citizen Kane

Wer über Filmschlitten schreibt, kommt um Citizen Kane natürlich nicht herum. Dessen Schlitten wurde vielfach als größtes Geheimnis der Filmgeschichte bezeichnet, und so werden wir all denjenigen unter euch, die Citizen Kane wider Erwarten noch nicht gesehen haben, den Spaß an dieser Stelle auch nicht völlig verderben. Gesagt werden sollte nur, dass der Citizen-Kane-Schlitten von Drehbuchautor Oscar Welles als absolute Notlösung betrachtet wurde: "Er funktioniert als Handlungselement so gerade eben, aber besonders begeistert bin ich nicht davon. Wir haben alles getan, um das Ganze nicht zu lächerlich wirken zu lassen."

Interessanterweise war der Kane-Schlitten in der wirklichen Welt ein Fahrrad, das dem zweiten Drehbuchautor, Herman J. Mankiewicz, gestohlen wurde, als er in einer Bibliothek war und das in der Folge nie ersetzt wurde. Diesem Verlust trauerte Mankiewicz noch lange hinterher.

Wir hoffen, eure Schlitten- oder Fahrraderfahrungen sind weniger niederschmettern, und wünschen euch für diesen Winter viele wunderbare Schnee- und Schlittenerlebnisse.