Seth Rogens The Interview dürfte kaum als beste Komödie in die Filmgeschichte eingehen, aber zumindest der Titel für den politisch aufsehenerregendsten Film könnte Rogen sich noch sichern. Nach den Hackerangriffen auf Sony im letzten Jahr, mit denen Nordkorea angeblich auf den Film über einen Mordanschlag auf Nordkoreas neuesten geliebten Führer Kim Jong-un reagierte, steht nun offenbar die nächste Korea-Krise bevor.
Am Rande der Berlinale bestätigten sich Gerüchte, wonach ein Abwurf von Interview-DVDs über Nordkorea in Planung ist. Beruhigend für Sony: Direkt an der Aktion beteiligt ist der Studio nicht, was immerhin bedeuten könnte, dass uns weitere Enthüllungen über die Garstigkeit und Privatfehden bestimmter Hollywood-Stars erspart bleiben. Stattdessen dürfte die nächste Hackeroffensive der Cinema for Peace Foundation und der Human Rights Foundation gelten, die mit dem DVD-Abwurf dafür sorgen wollen, dass sich die Nordkoreaner ein eigenes Bild des Films machen, der von der nordkoreanischen Propaganda als Beispiel US-amerikanischer Ignoranz und Kriegshetze ausführlich behandelt wurde.
Zu diesem Zweck sei geplant, die DVDs an Fesselballons über nordkoreanisches Gebiet zu manövrieren und dann abzuwerfen. Wann und wo dieser Abwurf über die Bühne gehen wird, wurde aus naheliegenden Gründen noch nicht verraten. Ebenso unklar bleibt, ob den Verantwortlichen jemals in den Sinn gekommen ist, welche Behandlung den glücklichen Nordkoreanern blühen dürfte, die eine der DVDs finden oder dass Nordkorea eine derartige Verletzung seines Luftraums mit Raketen beantworten könnte. Give war a chance?