Gestern nacht wurden in Los Angeles die alljährlichen Golden Globes verliehen, die inzwischen wohl auch in Hollywood eigentlich nur noch als Vorlauf der Oscars wahrgenommen werden. Selbst für einen Standardtermin fiel die Siegerauswahl dabei mehr als konventionell aus: Mit wenigen Ausnahmen holten gestandene Film- und Serienstars die Schauspielerpreise.
Im Filmdramabereich setzten sich Cate Blanchett für Blue Jasmine und Matthew McConaughey für Dallas Buyers Club durch, bei den Filmcomedys waren Amy Adams für American Hustle und Leonardo DiCaprio für The Wolf of Wall Street erfolgreich. Jennifer Lawrence konnte sich über einen Golden Globe als beste Nebendarstellerin freuen (American Hustle), die allgemein gefeierte Netflix-Serie House of Cards holte den Golden Globe für die beste Darstellerin (Robin Wright). Auch Bryan Cranston nahm für das Finale von Breaking Bad einen Preis mit. Bei den Comedyserien ging der Golden Globe an Globes-Komoderatorin Amy Poehler für Parks and Recreation, bei den Miniserien hatten Elisabeth Moss für Top of the Lake und Michael Douglas für Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll die Nase vorn. Auch ein Nebenrollen-Golden-Globe ging an eine Hollywood-Größe: Jon Voight gewann hier mit der Serie Ray Donovan.
Überraschungen waren insofern eher Mangelware: Jared Leto gewann den Golden Globe als bester Nebendarsteller für Dallas Buyers Club (und stach dabei sowohl Michael Fassbender als auch Daniel Brühl aus), Andy Samberg gewann als bester Darsteller in einer Comedy-Serie für Brooklyn Nine-Nine und konnte dabei selbst Jim Parsons (The Big Bang Theory) hinter sich lassen. Die verblüffteste Rede lieferte Jacqueline Bisset, die mit Dancing on the Edge nicht zuletzt zu ihrer eigenen Überraschung den Golden Globe als beste Nebendarstellerin in einer Fernsehproduktion gewann und dabei u.a. Sofia Vergara (Modern Family) und Hayden Panettiere (Nashville) um einen Preis brachte.
Keine Überraschungen gab es auch bei den Produktionspreisen: Der Oscar-Favorit 12 Years a Slave holte den Golden Globe als bestes Filmdrama, American Hustle wurde zur besten Komödie gekürt. Das Haus der Maus konnte sich über einen internen Sieg freuen: Mit Die Eiskönigin – Völlig unverfroren holte erstmals seit Jahren nicht eine Pixar-Produktion, sondern ein waschechter Walt-Disney-Animation-Film einen großen Filmpreis. Der Preis für den besten internationalen Film ging in diesem Jahr nach Italien: Paolo Sorrentinos La Grande Bellezza, eine Hommage an Rom, das Alter und die Schönheit, überzeugte die Vertreter der Auslandspresse am meisten.
Die zwei Seriensieger des Jahres heißen Breaking Bad, das Erfolgsserien wie House of Cards und Downton Abbey hinter sich ließ, und Brooklyn Nine-Nine, das selbst die Big Bang Theory und Modern Family in die Schranken verwies, der Fernsehfilm des Jahres ist das Liberace-Biopic Zu viel des Guten ist wundervoll.
Bleibt: Der Preis für die beste Regieleistung. Hier - und auch nur hier - konnte sich Alfonso Cuaróns Sommerhit Gravity durchsetzen, der daneben auch in Kategorien wie Bestes Drama, Beste Hauptdarstellerin und Beste Filmmusik nominiert war.
Weiter geht es mit den Filmpreisen ab Donnerstag: Dann werden die Oscar-Nominierungen bekanntgegeben und das große Rätselraten geht weiter.
Die Golden-Globe-Gewinner zum (Vor-)Bestellen und Immer-Wieder-Gucken
- 12 Years a Slave auf Blu-ray
- Blue Jasmine auf DVD
- Die Eiskönigin - Völlig unverfroren auf Blu-ray
- La grande bellezza als Import-Blu-ray
- Gravity auf Blu-ray
- All is Lost auf Blu-ray
- Breaking Bad auf Blu-ray
- House of Cards auf Blu-ray
- Parks and Recreation - Die 1. Staffel auf DVD
- Liberace - Zu viel des Guten ist wundervoll auf Blu-ray
- Dancing on the Edge als Import-DVD
- Top of the Lake auf Blu-ray
- Brooklyn Nine-Nine - Die 1. Staffel als iTunes-Download