Die Zukunft liegt buchstäblich im Fernsehen: Nach Kinoadaptionen klassischer Hanna-Barbera-Zeichentrickserien wie Yogi Bär, Familie Feuerstein und Scooby-Doo steht nun die nächste Real-Adaption eines Zeichentrickklassikers an. Diesmal geht es um eine Real-Sitcom-Adaption der Jetsons, die Science-Fiction-Familienserie der 60er, die vor allem durch ihre aberwitzigen Haushaltsgeräte, den sprechenden Familienhund Astro und den Haushaltsroboter Rosie in Erinnerung geblieben sind.
Eine Realfilmadaption der Jetsons ist seit über 30 Jahren im Gespräch: Bereits 1985 bemühte sich Paramount um einen Realfilm , aus dem 5 Jahre später jedoch „nur” der Jetsons-Trickkinofilm wurde. Weitere Versuche, die Jetsons wahlweise als Realfilm oder als 3D-animiertes Projekt wiederzubeleben, scheiterten nach 2001 mehrfach. Seit 2015 arbeitet Warner Bros. eigenen Angaben nach an einem animierten Jetsons-Film, der seither jedoch noch keine sichtbaren Fortschritte gemacht hat.
1990 stürmten die Jetsons animiert ins Kino: Geplant war eigentlich ein TV-Realfilm
Nun also sollen die Jetsons im Fernsehen zum Leben erweckt werden: ABC hat einen Pilotfilm für eine Realsitcom in Auftrag gegeben, für den Family-Guy-Autor und Will-and-Grace-Veteran Gary Janetti das Drehbuch liefern wird. Betreut wird das Projekt von Robert Zemeckis' Produktionsfirma, die u.a. Filme wie Tom Hanks' Robinson-Crusoe-Film Cast Away, Disneys 3D-animierter Weihnachtsgeschichte und dem Denzel-Washington-Pilotendrama Flight entwickelt hat. Zurück-in-die-Zukunft-Regisseur Robert Zemeckis übernimmt selbst die Produktionsleitung.
Deren größte Herausforderung dürfte nun werden, die Jetsons zu modernisieren, ohne sie darüber zu entstellen, denn mit ihren 50er-Jahre-Rollenbildern – glückliche Familie, brave Hausfrau, Stereotypen, so weit das Auge reicht – und ihrer Weltsicht aus den goldenen Jahren des Weltraumzeitalters, als nichts phantastischer wirkte als Raketen, Mondflug und klobige Roboter – dürften die Jetsons keinen Weltraumblumentopf mehr gewinnen. Gezeigt hat sich das zuletzt an den Realfilmen der Familie Feuerstein und dem Inspektor-Gadget-Film, zwei Projekten, die auf dem Papier gut aussahen und umgesetzt im Einerlei von Biederkeit und Langeweile versandeten.
Ob es den Jetsons besser ergeht, sehen wir nächstes Jahr im Fernsehen.