Zwischen den Zeiten - Ruhrtriennale 2018

Zwischen den Zeiten - Ruhrtriennale 2018

Die monumentale Industriearchitektur der Ruhr-Metropole ist jedes Jahr wieder die unvergleichliche Kulisse für ein einzigartiges Festival: die "Ruhrtriennale". Auch 2018.

Wieder verwandeln sich Hallen, Maschinenhäuser, Brachen des Bergbaus und der Stahlindustrie in beeindruckende Spielorte für Schauspiel, Musiktheater, Tanz und Performance und machen die Region zum Mitakteur verschiedenster Kunstprojekte.

Stefanie Carp hat in diesem Jahr die Intendanz des renommierten Festivals übernommen, als erste Frau in dieser Position. Das Thema: "Die Welt im Umbruch". Verteilungskriege, Flüchtlingsströme, aufkeimender Nationalismus - die Welt ist im Wandel. Doch steht sie auch zwischen den Zeiten, wie das diesjährige Festival-Motto vermuten lässt? Stefanie Carp möchte die westlichen Lebenskonzepte hinterfragen und mit ihrem Programm den Blick weiten für künstlerische Projekte aus Lateinamerika, Afrika und dem Nahen Osten.

Wie politisch das Festival in diesem Jahr ist, beweist bereits die Diskussionen über die Intendantin Stefanie Carp noch vor dem Start der "Ruhrtriennale". Sie lud die Hip Hop-Band "Young Fathers" ein, obwohl diese offen den Boykott Israels und die "BDS"-Kampagne unterstützt. Ein heikles Thema, das im Vorfeld schon für heiße Debatten sorgt. In einer Podiumsdiskussion stellt Carp nun die Frage nach der Rolle der Kunst in dieser politischen Gemengelage.

Die Dokumentation "Zwischen den Zeiten - Ruhrtriennale 2018" ordnet diese Debatte ein und stellt die Arbeiten großer Künstler wie die des Südafrikaners William Kentridge und des Schweizers Christoph Marthaler vor, die im Rahmen der "Ruhrtriennale" ihre neuesten Werke zeigen. Kentridge thematisiert in "The Head & the Load" die Rolle Afrikas im Ersten Weltkrieg, Christoph Marthaler ist mit der Musiktheater-Kreation "Universe, Incomplete" des amerikanischen Komponisten Charles Ives vertreten.

Der argentinische Regisseur Mariano Pensotti bespielt die Gebläsehalle in Duisburg mit der begehbaren Theater-Installation "Diamante. Die Geschichte einer Free Private City". Und der Choreograf Serge Aimé Coulibaly macht in seinem Stück "Kirina" auf die Migration innerhalb des afrikanischen Kontinents aufmerksam. Ein weiteres Highlight ist die Inszenierung "Exodos" von Sasha Waltz & Guests. Ein Stück, das die Fluchtbewegungen unserer Zeit thematisiert und die Zuschauer dabei aktiv mit einbezieht.

Die Dokumentation "Zwischen den Zeiten" präsentiert spannende Projekte und Protagonisten rund um die diesjährige Ruhrtriennale, und das in einem visuell spektakulären und unvergleichlichen Schauplatz.

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