Zur Freiheit

Zur Freiheit

Jeden Tag dieselbe Tour: Drei Paar Weißwürste zum Beerdigungsunternehmer Nagel, der seit zwanzig Jahren an ein und demselben Roman schreibt, zwei Pfälzer zur Zenta, Pförtnerin im Städtischen Wannen- und Brausenbad, und so weiter und so fort. Der Kometen-Sepp, ein Lkw-Fahrer mit mehr als dreißig Jahren Erfahrung, stöhnt und leidet unter den Kurzstrecken, die ihm Paula Weingartner aufzwingt. Doch die Paula steht zu ihrer Kundschaft an ihrem Kiosk. Jeden Tag, bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit: Der Kunde ist König. Ein paar Dinge sind allerdings heute anders: Erstens hat die Paula wieder einmal den Ehering ihres verstorbenen Mannes verlegt. Zweitens hat ihr Sohn Hanse zwei Tage und Nächte im Geschäft der Radl-Anne durchgezockt und dem Lüngerl, der drittens der Todfeind der Paula ist, 12.000 Mark abgenommen. Ob dabei alles mit rechten Dingen zugegangen ist, mag keiner beschwören.

Umgehend wird der berühmt-berüchtigte "Haus"-Jurist, der Paragraphen Fritze, engagiert und schafft, dass erstens der Hanse nicht wegen illegaler Falschspielerei einsitzen muss und zweitens der Lüngerl eine notwendige und "gerechte" Abreibung erhält. Für Paula Weingartners Leben bedeuten diese Abweichungen vom Alltäglichen jedenfalls große Veränderungen ...

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