Zugabe. Talentprobe

Zugabe. Talentprobe

Es ist über dreißig Jahre her. An einem heißen Juliabend trafen sich zur TALENTPROBE am Kölner Tanzbrunnen rund ein Dutzend Verwegene, die auf eine Gesangskarriere hofften oder zumindest Spaß haben wollten. Jetzt hat sich Manfred Behrens, Filmautor und Moderator, auf die Suche nach den damaligen Talenten gemacht und sie gefunden. Was ist aus ihnen geworden? Fast alle haben noch ein wenig mit Musik zu tun, ganz losgelassen hat sie der Juliabend 1979 nicht. Manche musizieren heute noch für den Hausgebrauch, andere versuchen, damit Geld zu verdienen. So tritt einer auf als 'Westerwald-Elvis', ein anderer als der 'Junge aus dem Vorgebirge'. Wilfried Henne war bei seinem Auftritt vor dreißig Jahren ganz aufgeregt: 'Einmal im Leben muss man ja Glück haben'. Nun wird er gefragt, ob er dieses Glück hatte. Die damalige Gewinnerin, Karin Langel, stellt uns ihren kleinen Privatzoo vor und Karl Heinz Frerichs, vormals Herr Wandelbein, spricht vom Lampenfieber. Sie alle haben ihren Weg ins Leben gemacht, mit all den Kompromissen. Es geht um Träume und auch um Albträume. Scheidungen, Krebserkrankungen und Schlaganfälle kommen zur Sprache, normales Leben halt, in all seinen Facetten. Die Auftritte vor 30 Jahren hatte der Filmemacher Peter Goedel in seinem mittlerweile legendären Film 'Talentprobe' dokumentiert. Mit Ausschnitten aus diesem Film werden die 'Talente' konfrontiert. Jeder sieht sich selbst noch einmal auf der Bühne - nur 30 Jahre jünger. Es gibt ganz unterschiedliche Reaktionen darauf. Der eine lacht lauthals und sagt: 'Es gibt Schlimmeres', während drei, vier andere durchaus wehmütig werden: 'Ich sah gut aus damals' oder: 'Das waren die schönsten zehn Minuten meines Lebens'. Wie sagt doch der Kioskbesitzer und frühere Liedermacher Hans Günter Meurer: 'Träume müssen realistisch sein'. Der neue Film verknüpft nun das alte Material mit neuem. So entsteht eine faszinierende Zeitreise - voller Nostalgie und Wehmut. Das Leben ein Schnitt. Der Film spielt mit diesen Zeitebenen und schafft damit eine einzigartige Atmosphäre des Gestern und Heute.

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