Zu Tisch in ... Molise

Zu Tisch in ... Molise

Seit über 800 Jahren gießen die Marinellis Glocken für Agnone, die Molise und den Rest der Welt. Es ist die älteste Glockengießerei Europas. Pasquale Marinelli und sein Bruder Armando leiten die Geschicke der Firma, die sogar den Titel 'Päpstliche Glockengießerei' tragen darf. Pasquale Marinelli ist ständig unterwegs, um mit neuen Kunden zu sprechen oder alte Glocken zu reparieren. Die Firma hat ihren Sitz in der süditalienischen Gemeinde Agnone, einer kleinen Stadt in der kaum bekannten Region Molise, nördlich von Apulien. Agnone hat eine lange Handwerkstradition, früher gab es hier viele Goldschmiede und Gießereien. Heute verlassen viele Menschen die wirtschaftlich schwache Region und ziehen in die größeren Städte, die Marinellis sind geblieben. Auch Pasquales Schwiegermutter Tonina hat lange überlegt, ob sie die Stadt verlassen soll. Sie hat sich entschieden zu bleiben und wohnt mit ihrem Mann Giancarlo in der Altstadt von Agnone. Tonina kümmert sich um Pasquales Kinder Amedeo und Benedetta und außerdem um die Mahlzeiten für die ganze Familie. An ihrem Tisch können sich die Männer mit Wirsingeintopf und Käsebällchen in Tomatensugo für die Arbeit stärken. Morgen wird Benedetta, Pasquales Tochter, vier Jahre alt. Außerdem will Pasquale vier Glocken gießen. Das möchte die Familie mit einer Zuppa alla Santé und einem Festmahl feiern. Die Küche der Molise ist einfach, eine typische Cucina Povera eben. Typisch sind der Caciocavallo, eine Käseart und viele Wurstspezialitäten wie die Salsiccia di Fegato, eine herzhaft gewürzte Leberwurst. Für die Kunst des Gießens, wie die des Kochens, gilt: Gute Zutaten, das richtige Rezept und viel Erfahrung sind Voraussetzungen für das Gelingen. .

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