Zoom auf Indien

Zoom auf Indien

Wer an Indien denkt, hat zwei Welten vor Augen: das Indien der reichen Enklaven mit ihren Wolkenkratzern, deren Bauplätze den Armen abgekauft wurden, und das andere Indien, das von Armut geprägt ist. Das unterentwickelte Indien, in dem Not und Elend herrschen, wird einem massiven Modernisierungsprogramm unterworfen. Doch der landesweite Kampf gegen die Armut findet nicht überall Zustimmung und bleibt schwierig in diesem riesigen Staat, der von tiefgreifenden sozialen Ungleichheiten geprägt ist. Die Armut nährt Religionskonflikte und hat tiefgreifende Auswirkungen auf die indische Demokratie. Der Großteil der Menschen hier wünscht sich eine medizinische Grundversorgung und ein Minimum an Bildung.
Sudharak Olwe und Sanjit Das, zwei indische Fotojournalisten, sowie ihre Kollegin Mansi Thapliyal rücken die enormen Ungleichheiten ihres Landes in den Fokus und zeigen, wie viel noch im Argen liegt. Der Grat zwischen Fotojournalismus und Aktivismus ist in Indien sehr schmal. Von den Tamasha-Tänzerinnen bei den Nomadenstämmen in der Region Maharashtra bis hin zu den Bauern in Orissa, die von der Stahlindustrie enteignet wurden, von Müllmännern in den Slums von Mumbai über Jutehändler am Brahmaputra bis hin zur Yoga-Hochburg Rishikesh am Fuße des Himalayas - ein Brückenschlag zwischen Stadt und Land, der die Ungleichheiten im heutigen Indien deutlich zutage treten lässt. Doch trotz dieser Widrigkeiten macht das Land Fortschritte. Die Zivilgesellschaft erobert alle Bereiche, Frauen erkämpfen sich Machtpositionen, und bei den Wahlen drängt das Volk an die Urnen. Beharrlich haben Generationen von Fotografen versucht, die Gegensätze dieses unruhigen Landes mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern einzufangen.

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