Zaatari - Leben im Nirgendwo

Zaatari - Leben im Nirgendwo

Inmitten der jordanischen Wüste entstand im Juli 2012 das Flüchtlingslager Zaatari, das sich schnell zur viertgrößten Stadt Jordaniens entwickelte. Niemand der 80.000 Bewohner Zaataris hat erwartet, jahrelang hier bleiben zu müssen. Der Gedanke, dass dieses Leben auf einem gigantischen Campingplatz die Endstation sein soll, ist für viele unerträglich. Dennoch versuchen sie, sich auf Dauer einzurichten und nach vorne zu blicken.

Der Maler Mohammad Al-Jaukhadar möchte ein Stück der zerstörten Heimat nach Zaatari bringen und beginnt, die Wohncontainer zu bemalen. Er lässt Plätze aus Syrien wieder auferstehen und belebt so das eintönige Weiß des Wüstencamps.

Aber für viele bleibt es schwer, die neue Situation hinzunehmen, vor allem Jugendlichen fehlt es an Perspektiven. Mubarak ist 19 und wollte eigentlich Lehrer werden. Doch der Krieg nahm ihm diese Zukunftspläne. In Zaatari gibt es zwar ein Schulwesen, aber danach keine Weiterbildungsmöglichkeiten. Mubarak ist frustriert und wütend, er sehnt sich danach, sein Leben wieder in die Hand zu nehmen.

Ahmad Harb arbeitet mit Jugendlichen im Camp daran, mit ihrem Frust und ihren Problemen umzugehen. Er hat ein Theater aufgebaut und probt mit jungen Schauspielern bereits sein zehntes Stück. Derzeit ist es "Der Sturm" von William Shakespeare, es spiegelt die Situation der Flüchtlinge wider.

Der Dokumentarfilm zeigt das Leben der Flüchtlinge, die angesichts schwerster familiärer und materieller Verluste über sich hinauswachsen und außergewöhnliche Wege entwickeln, um für sich und ihre Familien ein neues Leben aus dem Nichts aufzubauen.

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