Yves Montand, Charme, Chanson und Schauspiel

Yves Montand, Charme, Chanson und Schauspiel

Schauspiel, Liebe, Politik - Yves Montand ist nie irgendetwas in den Schoßgefallen: Montand musste bis zuletzt kämpfen. Der Sohn italienischer Immigranten hatte sich vom Friseurlehrling zum internationalen Star emporgearbeitet. Neben Abenteuerfilmen ("Lohn der Angst", 1952) spielte er vorwiegend in Komödien ("Machen wir's in Liebe", 1960, "Lieben Sie Brahms?", 1960) und gewann als Schauspieler auch zunehmend Anerkennung in politisch engagierten Filmen wie etwa in "Z - Anatomie eines politischen Mordes" (1969) unter der Regie von Constantin Costa-Gavras.
Montand stellte seine enorme Energie und seinen ungeheuren Ehrgeiz auch in den Dienst vieler bedeutsamer politischer Anliegen des 20. Jahrhunderts. Dafür stehen seine kommunistischen Überzeugungen in den 50er Jahren, die durch die gewaltsame Niederschlagung des "Prager Frühlings" 1968 tief erschüttert wurden, sein pazifistisches Engagement gegen Kernwaffen oder die Moderation der neoliberalen Polit-Sendung "Vive la Crise!" (1984). Er trat für die vietnamesischen Boatpeople ein, stritt für Dissidenten im Ostblock und gegen die Ausländerfeindlichkeit im eigenen Land. Schließlich spielte Montand sogar mit dem Gedanken, sich um das Amt des französischen Staatspräsidenten zu bewerben.
Was aber wurde aus seinen politischen, gesellschaftlichen und emotionalen Gewissheiten und Illusionen? Am Ende seines Lebens zieht er seinem Freund Jorge Semprún gegenüber folgende Bilanz: "Ich habe meine Gewissheiten verloren, aber meine Illusionen bewahrt." Sechs Jahre nach seinem Tod wird er von seiner Vergangenheit eingeholt. Seine Leiche muss exhumiert werden, da Aurore Drossart vor Gericht dafür kämpft, als uneheliche Tochter des Stars anerkannt zu werden.
Den unbekannten Montand, den provozierenden Montand, den großartigen Montand, den liebenswerten Montand - all diese Facetten sind in "Yves Montand - Charme, Chanson und Schauspiel" zu entdecken.

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