Woran glaubt die Kirche?

Woran glaubt die Kirche?

Das Jahr 2013 stellt eine Zäsur in der Geschichte der römisch-katholischen Kirche dar. Nach dem Rücktritt Benedikts XVI. wurde erstmals ein Jesuit von der südlichen Halbkugel zum Pontifex Maximus gewählt. Er tritt ein schweres Erbe an: Die Kirche steht mit zahlreichen Skandalen in der Kritik, so dass ein Teil der Katholiken und des Klerus auf Reformen drängt. Aber ist die Kirche für eine Modernisierung bereit? Und will man eine Frontalkonfrontation mit den Traditionshütern und ihren jahrhundertealten Dogmen? Es ist ein Paradox: Einerseits bekräftigt die römisch-katholische Kirche lautstark ihre Sexualmoral, andererseits hüllt sie sich in tiefes Schweigen, wenn sie zu den sexuellen Übergriffen von Priestern auf Minderjährige Stellung nehmen soll. Wie will sie der modernen Gesellschaft Vorschriften zu Sitte, Anstand und Moral machen, wenn sie selbst in dieser Hinsicht immer wieder versagt? Auch im Inneren der Kirche formiert sich Widerstand. Europäische und amerikanische Priester stellen immer offener die realitätsfremde Sexualdoktrin sowie die Gebote des Gehorsams und des Zölibats infrage. Wird Papst Franziskus das Aufbegehren der Geistlichen erhören? Und wie wird er mit den Nonnen umgehen, die das Ende der Diskriminierung in der männlich dominierten Kirche fordern? Wie bewerten die Katholiken selbst das erste Jahr eines vielversprechenden Pontifikats? Laurence Jourdan reist in katholische Hochburgen auf der ganzen Welt und begegnet Gläubigen und Klerusmitgliedern. Was denken sie über den Anspruch der römisch-katholischen Kirche, ihre unzeitgemäß scheinenden Ideen verteidigen zu wollen?

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