Wiedererstarkte Wildnis

Wiedererstarkte Wildnis

Natur und UmweltF  

Im Nationalpark Zinave in Mosambik haben nur Krokodile und Nilpferde den 15-jährigen Bürgerkrieg überstanden, der zwischen 1977 und 1992 das Land verwüstete. Die Ausrottung von Elefanten und anderen Grasfressern hatte gravierende Auswirkungen auf die Pflanzenvielfalt und veränderte die Landschaften nachhaltig. Während der Nationalpark vor dem Krieg zu 80 Prozent von Savannen bedeckt war, ist diese Vegetationsform heute nur noch auf 25 Prozent der Fläche zu finden.

Seit 2016 bemühen sich die mosambikanischen Behörden und die Peace Parks Foundation um die Wiederherstellung des einst für seine Artenvielfalt berühmten Schutzgebiets. Eine Mammutaufgabe, die mit enormem Aufwand betrieben wird.

Um die Rückkehr von Wildtieren und -pflanzen nach Zinave zu erreichen, gibt es nur eine Lösung: überzählige Elefanten, Gnus und Impalas aus benachbarten Nationalparks und Reservaten hierher umzusiedeln. Über mehrere Monate sind Teams aus Tierärzten, Tierpflegern und Rangern damit beschäftigt, Abertausende von Grasfressern einzufangen und nach Zinave zu bringen. Die neuen Tierpopulationen stehen unter strengster Bewachung und müssen sich zunächst an ihre neue Umgebung gewöhnen. Nach einigen Monaten sind bereits neue Generationen kleiner und großer Grasfresser herangewachsen und erobern das weite Land. Sogar verloren geglaubte Arten kehren in den Nationalpark zurück.

In diesem durch jahrelangen Krieg und Wilderei entvölkerten Lebensraum scheint der Wissenschaft das schier Unmögliche zu gelingen: einen der schönsten Nationalparks der Welt aus dem Nichts wiederauferstehen zu lassen.

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