Westneuguinea - Eines der letzten Paradiese

Westneuguinea - Eines der letzten Paradiese

Ein indonesisch-französisches Forscherteam erkundet eine bislang nahezu unbekannte Region Neuguineas: das Lengguru-Massiv. Für die Wissenschaftler gleicht das abgeschottete Ökosystem einem Labor unter freiem Himmel, denn es beherbergt einen der vielfältigsten, aber bislang kaum erforschten Lebensräume der Erde. Die Gewässer des Lengguru-Massivs liegen abseits der großen Ozeane und miteinander verbundenen Flüsse, in denen sich Lebewesen frei bewegen können. Die Wissenschaftler möchten herausfinden, wie die Evolution in der verlorenen Wasserwelt von Lengguru verlaufen ist.

Das Forscherteam umfasst rund 50 Spezialisten verschiedener Disziplinen: Taucher, Höhlenforscher, Hydrologen, Biologen und Genetiker. Gemeinsam erkunden sie die Tiefen des Meeres, erforschen gewundene Flussläufe, abgelegene Seen und unterirdische Gewässer. Dabei machen sie gleich mehrere überraschende Funde: ein augenloser Höhlenfisch ohne Pigmentierung, eine bislang unbekannte Süßwasserschildkröte sowie eine neue rosafarbene Delfinart.

Die entnommenen Proben werden in Labore geschickt. Dort beginnt das Detektivspiel der Wissenschaftler. In Europa und Asien führen sie zahlreiche Untersuchungen durch, um die in Lengguru gefundenen Arten zu identifizieren und zu ergründen, wie sich Flora und Fauna im Verlauf der Evolution an das isolierte Ökosystem angepasst hat. Ihre Arbeiten liefern neue Erkenntnisse über eine der wenigen Regionen dieser Erde, in der sich die Arten über Millionen Jahre ohne äußere Einflüsse entwickelt haben. Die Forscher setzen sich für eine Aufnahme des Lengguru-Massivs in das UNESCO-Welterbe ein. Nur so lässt sich diese wertvolle Region schützen, von der noch zahlreiche Aufschlüsse über die Evolutionsgeschichte zu erwarten sind.

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