Wenn Kinder sterben

Wenn Kinder sterben

GesellschaftsreportageD  

5 von 1000 Kindern sterben jedes Jahr, bevor sie 18 sind. 'Es raubt einem die Zukunft', sagt Andrea aus Oberhausen, deren Tochter Alena vor drei Jahren an Krebs gestorben ist. 'Nichts wird jemals wieder so, wie es war', meint auch Petra aus Hamburg, deren 14-jähriger Sohn Jan einen plötzlichen Unfalltod erlitt. Das Umfeld hat oft große Probleme mit der tiefen und vielleicht sogar ewig anhaltenden Trauer der Eltern. Freunde und Verwandte fragen sich, wie man den Trauernden begegnet? Das Gespräch suchen? Praktische Hilfestellung leisten? So tun, als wäre alles normal? Kaum jemand hat eine Antwort, wenn es darum geht, verwaisten Eltern zu helfen. Und doch erwarten viele, dass sie nach einer bestimmten Zeit wieder zurückfinden in ihr Leben vor dem Tod des Kindes. Für die Eltern aber ist das nicht möglich. Auch nicht für Andreas - Alenas Vater. Ihm fällt es schwer, die Stille auszuhalten. Als eine Art Eigentherapie hat er eine Homepage als Gedenkseite für Alena eingerichtet und leitet inzwischen die Facebook-Gruppe für verwaiste Eltern. Manchmal treffen sich diese Eltern auch persönlich und geben sich Schutz und Trost. Es entstehen Ersatzfreundschaften und -familien, weil die ehemaligen Freunde und auch viele Verwandte mit der andauernden Trauer der Eltern nicht umgehen können und sich allmählich zurückziehen. Deshalb fühlen sich verwaiste Eltern oft doppelt bestraft. Es macht sie traurig, wenn niemand mehr mit ihnen den Kindergeburtstag feiern oder sie am Todestag begleiten will.

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