Wenn einer von uns stirbt, geh' ich nach Paris

Wenn einer von uns stirbt, geh' ich nach Paris

GesellschaftsportraitD  

Der Autor Jan Schmitt versucht zu ergründen, warum sich seine Mutter 1996 das Leben genommen hat. Dabei stößt er auf ein Trauma, das seine Mutter versucht hat, aktiv zu bewältigen, das jedoch so schmerzhaft war, dass sie letztlich daran gescheitert ist: Mechthild wird 1942 geboren und wächst in einer streng katholischen Familie auf. Ein mit der Mutter befreundeter Jesuitenpater missbraucht sie regelmäßig - mit Wissen der Eltern. Sie wird zweimal schwanger. Ein Kind stirbt, das zweite wird zur Adoption gegeben. Obwohl Mechthild zu einem 'normalen' Leben findet, heiratet, eine Familie gründet und ihren Interessen folgt, lasten die Ereignisse auf ihr. Mit seinem Film 'Wenn einer von uns stirbt, geh' ich nach Paris' will Jan Schmitt den Bann brechen und die Familiengeheimnisse nicht weiter ruhen lassen, sondern die dramatischen Erfahrungen seiner Mutter zur Sprache bringen. Die radikale, mitunter schwer erträgliche Offenheit ist für ihn wie für viele andere der einzige Weg, den Schmerz zu lindern.

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