Welcome to the 90s

Welcome to the 90s

Was Ende der 80er mit Acid House und Smiley-Logo beginnt und gerne belächelt wird, entwickelt sich in den 90ern zu einem kulturellen Massenphänomen. Die Loveparade im wiedervereinigten Berlin lockt Millionen und steht am Anfang einer ganzen Welle von Events, auf denen die Raving Society in Neonkleidung, mit bunten Haaren und jeder Menge Ecstasy bis spät in die Morgenstunden feiert. Der Club 'Hacienda' in Manchester wird zum Synonym für schweißtreibende Clubnächte. Superclubs wie 'Ministry Of Sound' vermarkten sich mit eigenem Merchandise, mit Compilations und Außenstellen auf der Party-Insel Ibiza. Vollpension inklusive. Feiern, dem Alltag entfliehen, sich völlig gehen lassen - der Eskapismus der Dancekultur, einst in den Clubs der Gay Community geboren, schwappt in den 90ern über in den heterosexuellen Mainstream. Auch die House Music. Videos von Acts wie C&C Music Factory und Deee-Lite laufen bei MTV rauf und runter. Madonna und Janet Jackson benutzen clubbige Housebeats für ihre Songs. Adeva und Robin S. singen sich die Seele aus dem Leib und werden als House-Diven verehrt. Mit dem Erfolg von Drag Queens wie Ru Paul hält die Ästhetik des 'Camp' endgültig Einzug in den Massengeschmack. Auch im Gewand des vielgeschmähten 'Eurodance' erobert die Dancemusic mit Gruppen wie Snap!, Dr. Alban oder La Bouche die breiten Massen. Derzeit erlebt der Eurodance-Sound eine beachtliche Renaissance. Aktuelle Künstler wie Stromae, Usher, Lady Gaga oder Pitbull zitieren lustvoll das Erbe des vermeintlichen Trash-Sounds der 90er.

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