Weintrends im Südwesten

Weintrends im Südwesten

Essen und Trinken 

Junge Winzer entdecken Opas Rebsorten: Alte Reben und Rebsorten sind neu im Trend, vor allem die heimischen Trauben sind gefragt. Ob Müller-Thurgau vom Bodensee, Gutedel aus dem Markgräflerland oder der einst verschriene Portugieser in der Pfalz - plötzlich sind sie wieder in.

"Trollingermörder" so regte man sich vor Jahren über Bernd Kreis auf. Der Spitzensommelier hatte gefordert, weniger Trollinger anzubauen - aus Qualitätsgründen. Heute steht in seinem Weinszene-Laden in der Stuttgarter City das Cannstatter Zuckerle im Schaufenster, neben importierten Edeltropfen aus dem Piemont oder Burgund. Schon der Name: Zuckerle! Für Trollinger-Gegner der Beweis, dass Trollinger nur gesüßtes Gesöff sei. "Zuckerle, das heißt: beste Lage," verrät Winzerin Heike Ruck, die den Wein herstellt. So hatte schon ihr Großvater die Namensgebung erklärt. Jetzt kann der Opa wieder stolz sein über die neue Nachfrage nach seinem traditionellen Cannstatter Rotwein. Enkelin Ruck hat den Ausbau im Keller verändert, so dass der Trollinger jetzt auch Spitzensommelier Bernd Kreis schmeckt.

"Gutedel ist ein Stück Heimat!", sagt auch Hanspeter Ziereisen, Winzer im badischen Efringen-Kirchen. Gutedel zählte bisher zu den Alltagsweinen, typisch für das Markgräflerland. Jetzt verkauft Ziereisen eine Flasche seines Spitzenweines für satte 125 Euro und stampft - ein Experiment - seine Trauben wie die alten Sumerer vor 4.000 Jahren, barfuß.

Der Film geht auf die Suche nach den Winzern, die ihre Liebe für die einst verpönten Reben vor der Haustür entdeckt haben, und testet mit "Trendscout" Bernd Kreis, was denn nun wirklich dran ist an den "neuen Weinen".

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