Was macht Merkel? - Die Kanzlerin in der Eurokrise

Was macht Merkel? - Die Kanzlerin in der Eurokrise

Es ist wieder ein Tag, an dem sie entscheiden muss. Berlin, 20. Oktober 2011. Die Bundeskanzlerin steigt in ihren Dienstwagen und lässt sich hektisch durch Berlin fahren. Eigentlich will sie zu einem Treffen von CDU-Landespolitikern in der Taubenstraße, der niedersächsische Bildungsminister Althusmann und eine Handvoll Journalisten warten frierend vor der Tür. Doch Merkel fährt an der Gruppe vorbei und lässt ihre gepanzerte Limousine hundert Meter weiter anhalten. Minutenlang telefoniert sie mit Sarkozy, mit van Rompoy - und braust dann grußlos davon. Was genau geschieht an diesem Tag, der Schlagzeilen machen wird? Europa schaut seit zwei Jahren mit einer Mischung aus Respekt und Angst auf Angela Merkel. Kann sie den Euro retten? Was ist dran am Vorwurf, gerade sie zerstöre ihn? Oder ist die Bundeskanzlerin am Ende eine der wenigen, die die Eurokrise richtig verstehen? Die für ihre Dokumentationen zur Eurokrise preisgekrönten Autoren Stephan Lamby und Michael Wech haben das Krisenmanagement von Angela Merkel knapp zwei Jahre lang beobachtet. Ihr Film zeigt die Kanzlerin während der entscheidenden Momente der Eurokrise und schaut dabei minutiös hinter die Kulissen ihres Krisenmanagements. Dabei geht es darum, Merkels Strategie zu verstehen, ihre Motive, ihren Handlungsspielraum - und darum, ihre Erfolge und Fehlentscheidungen nachvollziehen zu können. Merkel vertritt die wirtschaftlich stärkste und somit mächtigste Nation in Europa. Das macht sie begehrt - und zunehmend einsam. Es gibt in Europa keinen Königsweg für sie. Denn die Kanzlerin stellt für ihre Hilfe Bedingungen, die in den notleidenden Ländern häufig als unzumutbar empfunden werden. Im Ausland wird zudem gewarnt, die deutsche Kanzlerin würde die Krise nutzen, um ein neues Europa zu formen - unter deutscher Führung, unter ihrer Führung. Harte Vorwürfe. In Deutschland muss sich die Kanzlerin die Kritik gefallen lassen, wichtige währungspolitische Grundsätze aufzugeben - und das eigentliche Krisenmanagement der Europäischen Zentralbank zu überlassen.

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