Vom Bankdirektor zum Bio-Bauern
16 000 Apfelbäume hat er gepflanzt. In diesem Jahr hängen sie so voll mit Früchten wie nie zuvor. Dabei sah es im Juni nicht nach einer reichen Ernte aus. Harald Quint hatte die Bäume mit seiner neuen Schneidemaschine gestutzt. Ein grosser Teil der Äpfel lag anschliessend am Boden. Den Verlust nimmt er in Kauf.
Mit Landwirtschaft hatte Harald Quint früher nichts zu tun, aber der Quereinsteiger ist experimentierfreudig und offen für neue Ideen. Als einziger Obsthof Norddeutschlands setzt er bei der Bestäubung der Bäume seiner Plantage vor allem auf Wildbienen. Sie kommen mit dem unbeständigen norddeutschen Klima besser klar als die Honigbiene. Harald Quint fing mit 1000 gekauften Wildbienen an, dank seiner sehr speziellen Pflege sind es jetzt weit über 50 000.
Auch die 200 Hühner, die frei in der Plantage umherlaufen, machen sich nützlich. Sie liefern nicht nur Eier, sondern halten auch erfolgreich Schädlinge in Schach. Doch diesmal waren es weder Apfelwickler noch Pilzkrankheiten, die dem Apfelbauern Kopfzerbrechen bereiteten. Sein siebtes Jahr als Apfelbauer wird Harald Quint so schnell nicht vergessen: Am Ende einer anstrengenden Saison steht er vor einem Problem, mit dem er nicht gerechnet hat - er hat zu viel Obst.