Völkerbund an der Saar

Völkerbund an der Saar

Das kleine Saargebiet vor hundert Jahren - Schauplatz der Machtinteressen zwischen den Weltkriegen. Der neutrale Völkerbund hatte die historische Chance, die Region zu befrieden.

Der neu gegründete Völkerbund, die erste permanente internationale Staatenorganisation überhaupt, übernimmt 1920 die Regierungsgeschäfte an der Saar. Ein Kompromiss am Ende des Ersten Weltkriegs in einem erbitterten Streit zwischen Frankreich und Deutschland um eine der lukrativsten Industrieregionen des Deutschen Reichs. Nach 15 Jahren sollen die Menschen an der Saar selbst entscheiden: Zurück zu Deutschland? Oder zu Frankreich gehören? Oder unter dem Mandat des Völkerbunds bleiben?

Nationale Gefühle und Kampf um die Zukunft

Die 1920er und 30er Jahre waren eine Zeit des Umbruchs und der Zerrissenheit für die Menschen im Saargebiet. Die Mehrheit empfindet sich als deutsch, die Präsenz der Franzosen in ihrem Alltag ist ihnen verhasst. Der neutrale Völkerbund im fernen Genf hat offiziell das Sagen, doch was kann er tatsächlich ausrichten? Der Film schildert die Konflikte zwischen Saarländern und Völkerbundorganisation in einer Zeit der Krisen, neuer Friedensinitiativen in Europa und später des Aufstiegs Hitlers in Deutschland. In den 30er Jahren forcieren die politischen Lager den Kampf um die nationale Zugehörigkeit, alles läuft auf den Tag der Abstimmung hinaus. Für viele Menschen wird der 13. Januar 1935 zum Schicksalstag.

Mit zum Teil noch unbekanntem Archivmaterial, Spielszenen und Expertenanalysen erkundet der Film das Saargebiet als einen ersten Modellfall, der die Möglichkeiten und Grenzen internationalen Engagements in lokalen Konflikten aufzeigt - bis hin zum ersten Einsatz einer internationalen Schutztruppe. Es war der Versuch, einen dauerhaften Frieden in Europa und der Welt zu sichern. Aber hatte der überhaupt eine Chance?

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