Vis-à-vis spezial

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Lukas Bärfuss zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern und Dramaturgen, die die Schweiz zurzeit hat. Frank A. Meyer debattiert mit ihm über seine kritische Haltung zu seiner Heimat.

Seit Frisch und Dürrenmatt hat die Schweiz wenige Schriftsteller hervorgebracht, die sich mit solcher Vehemenz zur Lage der Nation äußern. "Entscheidende Dinge werden zu oft ohne Debatte entschieden", stellt er fest.

Aus einfachen Verhältnissen stammend arbeitete Bärfuss nach der obligatorischen Schulzeit als Tabakbauer, Eisenleger und Gärtner. Über seine Arbeit in einer Buchhandlung fand er den Weg in die Schriftstellerei. Mit seinem Roman "Koala", der den Selbstmord seines Bruders mit der Kolonialgeschichte Australiens verknüpft, fand er große Beachtung. Seine Theaterstücke werden weltweit gespielt. "Die sexuellen Neurosen unserer Eltern" gehört zu den meistgespielten zeitgenössischen Theaterstücken und wurde inzwischen verfilmt. Er erhielt zahlreiche Preise: unter anderen den Deutschen und den Schweizer Buchpreis 2014. Seit diesem Jahr ist Lukas Bärfuss Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Lukas Bärfuss mischt sich engagiert und dezidiert in gesellschaftspolitische Fragen unserer Zeit ein. Denn er findet: "Die Demokratie ist mir wertvoll." Auch über die Landesgrenzen hinaus ist Bärfuss einer, der sich zu Wort meldet und gehört wird. Er sieht sich als Schriftsteller in der Pflicht, Ungerechtigkeiten und Missstände anzuprangern.

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