Vergessene Völker

Vergessene Völker

Im Winter bestimmen im kleinen sibirischen Städtchen Lengra in Yakutien ausschließlich die Naturgewalten das Leben. Hier im Nordosten Sibiriens lebt das Volk der Ewenken. Bei ihnen herrscht im Januar eine unerbittliche Kälte. In der Nacht fällt die Temperatur meist auf 50 Grad unter dem Gefrierpunkt, am Tag ist es 'nur' Minus 40 Grad. Alles gefriert, der Atem, die Fenster und selbst die Abgase der Autos. Nur einem Lebewesen scheint die bittere Kälte nichts anhaben zu können, dem Rentier. So ist es auch für die wenigen hier lebenden Nomaden das wichtigste Nutztier. Auch nach dem Ende der Sowjetzeit hat sich das harte Leben der als Nomaden in Sibirien lebenden Ewenken kaum verändert. Die meisten Hirten arbeiten bis heute für den Staat und leben am Existenzminimum. Viele sind sesshaft geworden. Nur wenige Männer nehmen ihre Frauen im polaren Winter noch mit auf Wanderschaft. Viktor Semjonow und seine Frau Oxana gehören zu den Ausnahmen. Sie haben sich dazu entschlossen, weiterhin den traditionellen Nomadenalltag in der Tundra zu leben. Für die Semjonows heißt das aber auch, dass sie oft von ihren Kindern getrennt sind, die dann im Dorf im Internat bleiben. Oxana und Viktor Semjonow müssen mehr schlecht als recht von dem bescheidenen Einkommen leben, das ihnen ihre Rentiere bieten. Und so stellen sie sich immer wieder die Frage, ob die Tradition und der Erhalt ihrer Kultur es wert sind, dieses harte Leben auf sich zu nehmen.

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