Utz
Auf einer seiner Auslandsreisen lernt der New Yorker Galerist Marius Fischer den sonderbaren Baron Kaspar Joachim von Utz kennen. Der exzentrische Aristokrat ist ein besessener Sammler von Meißner Porzellanfiguren. Über die Jahre hat er eine kostbare Kollektion von über tausend Figurinen zusammengetragen, die er in seinem kleinen Prager Apartment sorgsam in Glasvitrinen aufgestellt hat.
Anlässlich eines Besuchs bei Utz wird Fischer auch Marta vorgestellt, der Haushälterin des Barons, die staatliche Lauschangriffe des kommunistischen Regimes gerne mal mit lautem Gepolter ihrer Töpfe und Pfannen vereitelt. Jahre zuvor hatte Utz sie vor den Übergriffen einer Horde bäuerlicher Tölpel gerettet, die sie für eine Hexe hielten. Seitdem dient Marta dem Baron und kann so ziemlich jede seiner Marotten ertragen, mit Ausnahme seiner Schwäche für übergewichtige Operndiven.
Utz' wahre Obsession jedoch gilt den zarten Porzellanfiguren aus Meißen, die er gerne auch nachts vom Bett aus betrachtet, wo sie im weichen Lichte des Kerzenscheins zum Leben zu erwachen scheinen. Diese Objekte verzaubern ihn, bilden aber zugleich auch die Gitterstäbe eines Gefängnisses, das ihn von der Außenwelt mit ihren komplexen menschlichen Beziehungen immer weiter abschottet.
Unterdessen zieht die kostbare Sammlung auch Fischer in ihren Bann. Als er vom Tod des Barons erfährt, reist er sofort nach Prag in der Hoffnung, diese in seinen Besitz bringen zu können und durch ihren Weiterverkauf im Westen reich zu werden. Doch die Figuren sind auf mysteriöse Weise unauffindbar. Auch Marta ist verschwunden.