Usedom - Wellen, Sand und Storchennester

Usedom - Wellen, Sand und Storchennester

Usedom, im äußersten Nordosten der Republik, ist Deutschlands zweitgrößte Insel. Rund ein Fünftel ihrer Fläche gehört heute zu Polen. Das Gesicht der Insel ist geprägt vom Wasser. Zwischen Ostseestrand und Achterwasser reihen sich Seen, Moore und Bruchwälder dicht aneinander. Eine vielfältige Tierwelt hat sich im Grenzland erhalten: Sumpfschildkröten, Biber und Fischotter, Kormorane, Kraniche, Seeadler, Watvögel wie Rotschenkel und Austernfischer und etwa 1.900 Falterarten leben hier. Viele Künstler genossen die Einsamkeit der Insel, ließen sich von ihrer natürlichen Schönheit inspirieren. Auch der Flugpionier und Visionär Otto Lilienthal wuchs ganz in der Nähe auf. Seine Beobachtung der über 200 heimischen Vogelarten weckte in ihm den Wunsch, selbst die Welt aus der Luft betrachten zu können. Störche und Möwen waren Lehrmeister für ihn auf seiner Suche nach dem Geheimnis des Fliegens. Mit der Ruhe auf der Insel ist es seit der Wende vorbei, Jahr für Jahr steigt die Zahl der Urlauber. Die einen sehen im wachsenden Tourismus eine Chance für die wirtschaftsschwache Region, andere warnen vor den Gefahren für ihre einmalige Natur. Um diesen Gefahren vorzubeugen, arbeiten seit 1960 auf Usedom und der Nachbarinsel Wollin deutsche und polnische Wissenschaftler und Förster gemeinsam an Schutzstrategien für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Erfolgreich verläuft die Wiederansiedelung des Uhus - die Tiere erobern von Usedom aus sogar bereits neues Territorium. Und seit 2004 gibt es nach 600 Jahren wieder Wisente auf Usedom. Ein Hoffnungsschimmer für die größten heimischen Säugetiere.

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