«Ursula» - Der Fernsehskandal

«Ursula» - Der Fernsehskandal

Wohl selten hat ein Fernsehfilm einen so grossen Scherbenhaufen hinterlassen wie «Ursula» von DDR-Regisseur Egon Günther: Im Osten verschwindet der Film nach der Erstausstrahlung 1978 im Giftschrank. In der Schweiz provoziert «Ursula» eine Flut von Leserbriefen. Der Film sei pornografisch, unschweizerisch und verzerre die Darstellung der Reformation - so der Tenor der empörten Zuschauerrufe. Als Liebesgeschichte hatten die Programmverantwortlichen «Ursula» verkauft und ausgerechnet am Reformationssonntag um 20.00 Uhr programmiert. Zu sehen bekamen die Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer eine sehr freie Verfilmung von Gottfried Kellers gleichnamiger Novelle, die den Konflikt zwischen einer Täufergemeinde und dem Reformator Zwingli - gespielt von Matthias Habich - darstellt. Der Dokumentarfilm von Barbara Seiler befragt die ehemalige Hauptdarstellerin von Ursula, Suzanne Stoll, und weitere Zeitzeugen. Er beleuchtet den Skandal und die Hintergründe dieser Koproduktion zwischen dem Schweizer Fernsehen und dem Fernsehen der DDR aus heutiger Sicht.

Hinweise:

Gespräch zu «Ursula»: Käthi La Roche im Gespräch mit Juri Steiner im Anschluss an den Dokumentarfilm, in «Sternstunde Kunst» am 29. Oktober um 12:25 Uhr auf SRF 1.

SRF zeigt den umstrittenen Spielfilm «Ursula» in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 2. November 2017, um 00:40 Uhr auf SRF 1 im Rahmen des Kulturschwerpunktes «Die Stunde der Wahrheit - 500 Jahre Reformation». Ausserdem wird der Spielfilm ab dem Sonntag 29. Oktober online abrufbar sein.

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